Die Besuche waren mit bürokratischen Hürden und Tücken verbunden, stundenlange Wartezeiten gehörten ebenfalls dazu. Aber das konnte die Berliner nicht abhalten. Berührende Szenen spielten sich ab, – und das eine oder andere Familiendrama nach fast zweieinhalb Jahren der Trennung. Dann gab es wieder keinerlei Möglichkeit für die Westberliner, die Verwandten im Ostteil der Stadt zu sehen, und es war ungewiss, ob es jemals zu einer neuen Passierscheinregelung kommen würde. Die ergreifenden Szenen wiederholten sich bei den folgenden Passierscheintagen, und sie waren immer überlagert von der Drohung, dass dieses Treffen das letzte sein könnte. Das dritte Abkommen zum Jahreswechsel 1965/66 wurde von 823 904 Berlinern genutzt.