Salz – Segen und Fluch

Neuste Erkenntnisse der Forschung zeigen: Salz birgt für unsere Zukunft sowohl Chancen als auch Risiken. Die zunehmende Versalzung unseres kostbaren Süßwassers versetzt Wissenschaftler*innen weltweit in Aufruhr. Mit Blick auf den Kampf gegen den Klimawandel könnte Salz wiederum bei der Entwicklung grüner Energiegewinnung und alternativer Baustoffe eine zentrale Rolle spielen.

Noch vor wenigen Jahrhunderten als „weißes Gold“ gehandelt, ist Salz heute zu einem unverzichtbaren Massenprodukt geworden. Geschätzte 290 Millionen Tonnen Salz werden im Jahr weltweit produziert und verarbeitet. Längst dient das Salz nicht mehr nur als Würz- oder Konservierungsstoff für Lebensmittel. Einen Großteil verbraucht die chemische Industrie, wo das Salz zur Herstellung von Produkten wie Wasch- und Reinigungsmitteln zum Einsatz kommt. An anderer Stelle kreiert das „weiße Gold“ aber auch Probleme. Bei der Produktion von Dünger entstehen große Mengen an Salzabfall, die Mensch und Umwelt belasten. Forscher*innen haben das Abfallprodukt Salz jedoch ins Visier genommen und suchen nach nachhaltigen Lösungen, wie es als wertvolles Baumaterial verwendet werden kann. Parallel dazu sehen Ingenieur*innen und Wissenschaftler*innen im Salz ein Potential, wenn es um die Entwicklung grüner Energie geht. Denn schon bald soll unser Strom nahezu vollständig aus erneuerbaren Quellen kommen. Was fehlt sind effiziente und kostengünstige Speichersysteme. Hier könnte Salz als Lösung dienen und den Weg in eine klimaneutrale Zukunft ebnen. Doch während Salz in manchen Bereichen als Segen erscheint, bleibt es zugleich eine Herausforderung für die Erhaltung unserer kostbaren Süßwasserressourcen. Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, gefährdet die Versalzung wertvoller Süßwasservorkommen unsere Zukunft. Die Zeit drängt, um diese lebenswichtige Ressource langfristig zu sichern.

Puerto Rico – Wo Salsa den Rhythmus bestimmt

Sandstrand vor der Tür, abenteuerlicher Regenwald, überraschende Leckerbissen und über allem Salsa – das ist Puerto Rico. Salsa hat auf der kleinsten Insel der großen Antillen das ganze Jahr Saison. Der Rhythmus ist so etwas wie die Nationalhymne des Landes und überall wo Menschen zusammenkommen, ist Salsa dabei.

Kaum zu glauben, aber auch das sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Im sogenannten Außengebiet der USA leben die Menschen zwischen zwei Kulturen und nicht alle Boricuas, wie sich die Inselbewohner selber nennen, wären gern Amerikaner. Sie genießen das Leben auf ihre sehr sinnliche Weise und stellen sich den Widrigkeiten des Lebens unerschrocken und kreativ entgegen.

Jacky Ramos ist der weibliche Ricky Martin von Puerto Rico: talentiert, populär, schillernd. Die Salsa-Tänzerin lebt den Traum vieler Puerto-Ricanerinnen. Ihr größter Erfolg: der dritte Platz bei einer Weltmeisterschaft. Heute steht sie weniger selbst auf der Bühne, sie unterrichtet mehr. Mit ihren Nachwuchstalenten trainiert sie vor Publikum am Strand oder in einem Salsa-Salon in der Altstadt. „Sinnliches Bewegen, das ist Salsa“, sagt Jacky. Die Jugend zählt ebenso zu ihren Fans wie die ehemalige Miss Puerto Rico, Windy. Jacky bereitet sie auf ihren ersten Auftritt vor Fachpublikum vor. In Ponce, der zweitgrößten Stadt Puerto Ricos, stehen die Salsa-Queen und das Model erstmals gemeinsam auf der Bühne.

Kaminer Inside: Filmstadt Babelsberg

Das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt steht nicht in Hollywood, sondern in Potsdam Babelsberg. Es ist bis heute das größte Filmstudio Europas. Seit 1912 wurden hier mehr als viertausend Filme produziert. Namhafte Regisseurinnen und Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler haben hier gewirkt und nationale, wie internationale Filmklassiker geschaffen, darunter Kultfilme wie „Metropolis“ oder „Der Blaue Engel“. Ob in den Filmstudios Babelsberg oder ihren historischen Vorläufern Decla Bioscop, Ufa und Defa: Die Filmgeschichte Babelsberg spiegelt immer auch deutsche Geschichte wider.

Die Keltinnen

Es ist die erste Stadt nördlich der Alpen, ihre Bewohner waren wohlhabend, ihre Eliten reich – und sie waren weiblich. Auf der Heuneburg im Südwesten Deutschlands, standen vor etwa 2600 Jahren mächtige Frauen an der Spitze der keltischen Gesellschaft. Mit seiner ausgeprägten Kultur und hochentwickelten Sozialstruktur war das Siedlungszentrum weit über die Grenzen des Keltenreichs hinaus berühmt.

Neueste archäologische Funde in der Umgebung der Heuneburg manifestieren die herausragende Position von weiblichen Repräsentantinnen der keltischen Gesellschaft. Frauen bestimmten das öffentliche Leben und hatten an politischer Macht teil. Damit war die keltische der griechischen und römischen Gesellschaft weit voraus.

Aktuelle Ausgrabungen von Prunkgräbern an der Heuneburg belegen: eine Frau an der Spitze der Frühkeltischen Gesellschaft war keine Einzelerscheinung. Nach der aufwendigen Bergung eines Fürstinnengrabes 2010 hoben die Archäologen Ende 2020 erneut ein Grab. Die Forscher glauben, dass auch hier eine Fürstin prunkvoll bestattet wurde. Könnte das bedeuten, dass in dem Handelszentrum der frühen Eisenzeit im 6. bis 4. Jahrhundert vor Christus tatsächlich die Frauen das Sagen hatten?

Für die herausgehobene Stellung der keltischen Frauen spricht auch ein Grabfund im französischen Burgund, der schon 1953 entdeckt wurde. Die Bestattete von Vix wurde mit einem goldenen Halsring, einem sogenannten Torque, ausgestattet. Bei den Kelten ein Herrschaftszeichen. Die Keltenfrau war also sehr wahrscheinlich eine Anführerin ihrer Gemeinschaft.

Die Dokumentation geht mit Expertinnen und Experten der Frage nach, inwieweit die Geschichte der Kelten umgeschrieben werden muss und wie der Blick der (meist männlichen) Forscher das Bild auf die keltische Geschichte geprägt und möglicherweise verzerrt hat.

Kaminer Inside: So isst Deutschland

Essen ist Heimat. Essen ist identitätsstiftend. Essen ist Kunst, Kultur, Vergangenheit und Zukunft – und ein Feld, auf dem es immer Skurriles zu entdecken gibt. Wladimir Kaminer nimmt die Zuschauer und Zuschauerinnen mit auf eine kulinarische Reise und schlemmt sich quer durch die Republik: er trifft prominente Köchinnen und Köche, probiert ungewöhnliche Gerichte, kocht regionale Spezialitäten und traditionelle Nationalgerichte, alles um herauszufinden: Wie schmeckt Deutschland?
Wladimir Kaminer kostet sich in Deutschland von Nord nach Süd, von West nach Ost interessiert und aufgeschlossen durch Currywurst, Grünkohl, Goldbroiler und andere schmackhafte Spezialitäten.

Italien, meine Liebe – 3. Staffel

In Fortsetzung des erfolgreichen Mehrteilers „Italien, meine Liebe“ geht die Entdeckungsreise durch das Sehnsuchtsland der Deutschen weiter. Auf dem italienischen Stiefel treffen die Filmemacher*innen auf Züchterinnen fast ausgestorbener Tierarten, auf junge Menschen, die nicht von ihrer Heimat lassen können, und auf Familien, die oft seit Generationen gemeinsam ihr Land bewirtschaften. Sie folgen den Spuren von Wildziegen, Gämsen und seltenen Vögeln und nehmen die Zuschauer*innen mit an malerische Küsten, in beeindruckende Berglandschaften und in kleine und große Städte voll italienischer Lebenskunst und Leichtigkeit.

Die vier Folgen porträtieren ganz unterschiedliche Landstriche der italienischen Halbinsel. Das norditalienische Piemont liegt am Fuße der Alpen und ist geprägt von Bergen und Hügeln, aber auch von der weiten Landschaft der Po-Ebene. Hier dreht sich alles ums gute Essen und die berühmten Rotweine der Region. In der Emilia-Romagna treffen artenreiche Lagunenlandschaften an der Adria auf ein Landesinneres, das von landwirtschaftlichen Traditionen dominiert wird. Beim Latium denken die meisten vor allem an die Hauptstadt Rom. Doch jenseits der Metropole bietet die Region traumhafte Strände, pittoreske Seen und kleine Naturoasen. In den Marken besinnt man sich auf die jahrhundertealten Traditionen. Ein Start-up beispielsweise will die mittelalterliche Papierherstellung aus recycelten Stoffen wiederbeleben. So spiegeln die vier Folgen die Vielfalt der italienischen Kultur und Landschaft wider.

Montag, 12. Juni 2023 auf arte
17.50 Uhr „Piemont“ – Ein Film von Sabine Bier
18.35 Uhr „Emilia Romagna“ – Ein Film von Cristina Trebbi

Dienstag, 13. Juni 2023 auf arte
17.50 Uhr „Marken“ – Ein Film von Sabine Bier
18.30 Uhr „Latium“ – Ein Film von Christian Gramstadt

Babyglück trotz Krebs

„Der Krebs ist zurück, ich bin schwanger und kämpfe dieses Mal nicht allein“, postet Katrin auf Social Media. Auf dem Foto hält sie ihren Mutterpass und einen Therapiepass in den Händen. Katrin ist 39 Jahre alt, als sie nahezu zeitgleich erfährt, dass sie zum zweiten Mal an Brustkrebs erkrankt ist und außerdem ein Baby erwartet. Unfassbares Glück und bittere Angst könnten dichter nicht beieinander liegen. Doch Aufgeben kommt für Katrin nicht in Frage. Sie nimmt ihr Schicksal mutig an und kämpft dieses Mal gleich für zwei.

Wie ist es möglich, eine solche Hiobsbotschaft überhaupt zu verkraften? Wie soll das gehen, Krebstherapie und Schwangerschaft gleichzeitig? Kann Katrin unter diesen Umständen überhaupt ein gesundes Baby zur Welt bringen? Für Katrin und ihren französischen Ehemann Quentin beginnt eine Zeit des Bangens. Während andere werdende Eltern die Schwangerschaft genießen können, bleibt für sie wenig Raum für Babyglück. Eine Operation, die Chemotherapie mit all ihren Nebenwirkungen, ständige Kontrolluntersuchungen – und über allem schwebt die Frage „Wie geht es dem Baby damit?“.

Einen Monat vor dem errechneten Termin steigt die Aufregung. Das Baby soll nun schon zur Welt kommen, denn Katrin muss schnell weiterbehandelt werden. Die Bestrahlung kann erst nach der Geburt beginnen. Außerdem stehen dringende Untersuchungen an, die die Ärzte und Ärztinnen nicht während einer Schwangerschaft riskieren wollen, denn sie könnten dem ungeborenen Baby schaden. Nur so kann Katrin Gewissheit bekommen: Was ist mit ihrer eigenen Gesundheit? Wie steht es wirklich um sie? Hat der Krebs etwa gestreut?

Tatsächlich erhält eine von tausend Frauen während der Schwangerschaft eine Krebsdiagnose. Katrin hat sich deshalb bewusst entschieden, ihre Geschichte mit anderen zu teilen und sich nicht mehr – wie bei ihrer ersten Krebserkrankung – zu verstecken. Sie möchte damit anderen Frauen Mut machen, die Ähnliches durchstehen müssen. Mit unglaublicher Kraft und noch mehr positiver Energie begegnet Katrin allen Widrigkeiten, erlebt Höhen und Tiefen zwischen Krebspatientin und Mutter sein – immer an ihrer Seite ihr Ehemann Quentin. Gemeinsam möchten sie die schönen Momente genießen und die bösen Gedanken möglichst gar nicht erst aufkommen lassen. Das Baby ist ihr persönliches Wunder. Ein Film über eine eindrucksvolle Frau, die ihr besonderes Schicksal annimmt und für zwei Leben kämpft.

An den Ufern des Nil

Die dreiteilige Dokumentation ‚An den Ufern des Nil’ erzählt mit opulenten Bildern von großartigen Landschaften und faszinierenden Menschen, die ihr Leben im Niltal zwischen Aufbruch und Tradition mit Phantasie und Kreativität gestalten. Kein Fluss ist so von Legenden umwoben, kein Fluss beherrscht so sehr das Land, durch das er fließt.

Wir bereisen die Wiege einer großen Zivilisation, deren Bauwerke bis heute in Staunen versetzen.

Teil 1: Zwischen Assuan und Luxor
Teil 2: Zwischen Luxor und Wüste
Teil 3: Zwischen Wüste und Mittelmeer

Traumrouten der Schweiz

Sendetermin: 27. März 2023 um 20.15 Uhr auf 3sat
Mit dem Postauto über den Gotthardpass – Ein Film von Anne Wigger
Der Gotthard ist kein Berg, sondern ein Mythos, und die Postautostrecke über den Pass eine der ältesten der Schweiz. Vor 100 Jahren fuhr ein Postauto sie zum ersten Mal. Domenico Barenco und Maura Marchetti wollen die Strecke mit einem Oldtimerbus als Jubiläumsfahrt anbieten. Doch steht der „Saurer- Alpenwagen“ von 1954 die steile Strecke durch?

Sendetermin: 27. März 2023 um 21.05 Uhr auf 3sat
Mit dem Postauto durch das Engadin – Ein Film von Heike Dickebohm
Die Postautoroute führt durch den Südosten der Schweiz – von Ftan aus weiter über Scuol. Es ist die einzige Verbindung per Öffentlicher Verkehrsmittel an die Österreichische Grenze. Unterwegs geht es durch Seitentäler, auf einen Gletscher oder zum Fliegenfischen. Der letzte Teil der Route führt durch 100 Jahre alte Tunnel und endet im Samnauntal.

Sendetermin: 3. April 2023 um 20.15 Uhr auf 3sat
Mit dem Postauto ins Val d’Anniviers – Ein Film von Anja Glücklich
Die abwechslungsreiche Strecke startet im mediterranen Rhônetal und führt über gewaltige Serpentinen und steile Schluchten in die Walliser Bergwelt. Malerische Holzhaus-Dörfer, fantastische Ausblicke auf spektakuläre Gipfel und ein traumhaft türkisfarbener Stausee säumen die Route bis zum Fuße der Viertausender mit ihren Gletschern.

Sendetermin: 3. April 2023 um 21.05 Uhr auf 3sat
Mit dem Postauto über den Julierpass – Ein Film von Marcus Fischötter
Die Linie führt über zwei Alpenpässe und erschließt den Parc Ela, den größten Naturpark der Schweiz. Unterwegs wird Geschichte erlebbar. Archäolog*innen und Historiker*innen erforschen entlang der Strecke Spuren der Romanisierung Graubündens, denn der Passübergang über den Julier war schon vor mehr als zweitausend Jahren eine wichtige Verkehrsachse.

Felix Neureuther – Skifahren trotz Klimawandel? Der Slalom der Zukunft

Der Klimawandel macht den Alpen zu schaffen und damit auch dem Wintersport. Viele Skiorte in den Alpen verzeichneten 2022 den wärmsten Sommer seit Messbeginn. Durch den ökologischen Fußabdruck des Alpintourismus verschärft sich die Situation stetig. Felix Neureuther, Ex-Skiprofi und Familienvater, will herausfinden, wie wir aktiv dagegen steuern können. Unsere Dokumentation schildert die Not der Alpen, aber zeigt auch zukunftsorientierte Handlungsansätze, damit das Wintervergnügen für nachfolgende Generationen weiterhin möglich ist. Denn „den Spaß am Ski fahren darf man den Menschen nicht nehmen“, sagt Felix Neureuther, „aber dieses immer mehr, immer größer, das geht einfach nicht mehr.“