40 Jahre AIDS – Wir leben noch

„40 Jahre Aids – Schweigen = Tod“ – eine Geschichte von Tod und Überleben, Ausgrenzung und Hoffnung, von schweren Niederlagen und großen Erfolgen. Zu Beginn half nichts gegen das Virus. Eine HIV-Infektion schien der sichere Tod. Als Anfang der 80er Jahre die ersten Patient*innen in San Francisco, Paris oder Berlin an hohem Fieber, Lungenentzündung und Pilzinfektionen erkrankten, waren Ärzte und Ärztinnen ratlos. Die meisten Betroffenen waren homosexuelle Männer, doch woran sie erkrankt waren, wusste man nicht. Panik vor Ansteckung machte sich breit, Regierungen schwankten zwischen Ausgrenzung und Aufklärung, fieberhaft forschte die Wissenschaft an Medikamenten und einem Impfstoff, ein Kampf auf Leben und Tod begann. HIV und Aids wurden zum Schreckgespenst einer ganzen Generation. Bald gab es einen Test, kannte man die Übertragungswege des Virus, erste Medikamente kamen auf den Markt und schufen oft nur weiteres Leid. Zuerst Tausende, bald Millionen auf der Welt erkrankten. Als es gelang die Epidemie durch aufwendige Aufklärungskampagnen und mit Hilfe teurer Medikamente in der westlichen Welt in den Griff zu bekommen, verlagerte sich das Epizentrum nach Asien und Afrika und forderte nun Millionen Tote. Bis heute.

Der französische Arzt und Virologe Willy Rozenbaum behandelte den ersten Aids Patienten Europas, Dietmar Schranz und Dirk Ludigs waren als junge schwule Männer plötzlich mit einer todbringenden Krankheit konfrontiert, Sabine Weinmann kämpfte um ihr Leben und in der Aidshilfe für andere, Ulrich Würdemann und Didier Lestrade begehrten mit Act Up gegen das Schweigen der Gesellschaft auf, Isabelle und Barbie Breakout klären heute über die Erfolge der HIV-Forschung auf und Nikolay Luchenkov berichtet von der schwierigen Situation Aidskranker in Russland. In der Dokumentation „40 Jahre Aids – Schweigen = Tod“ werden die Erfolge, aber auch fatale Fehler und tödliche Niederlagen behandelt.

Es ist eine Geschichte vom Sterben, aber auch vom Überleben. Menschen die kämpften, um nicht zu sterben. Opfer, die missbraucht wurden als Versuchskaninchen fehlgeschlagener medizinischer Therapien. Ärzte und Wissenschaftler*innen, die sich aufopferten, fieberhaft forschten. Regierungen, die die Seuche zu lange ignorieren. Es geht um Ausgrenzung, aber auch den hohen Wert weltweiter Aufklärungs- und Informationskampagnen in den vergangenen Jahrzehnten. Es ist eine Blaupause vom richtigen, aber auch falschen Umgang mit einer globalen Epidemie. Viele haben vergessen was Aids bedeutet. Diese Dokumentation erzählt davon.

Sendedatum:13. Dezember 2021 um 23.35 Uhr im Ersten
Länge:45'
Buch und Regie:Jobst Knigge
Mitarbeit: Kristina Forbat
Kamera:Jean Schablin, Hervé Glabeck
Schnitt:Stefanie Reichel
Musik:Hush Hush
Redaktion:Barbara Schmitz (WDR/arte)
Produktion:Alex Busch, Christin Gumpert, Nele Joka, Marius Meckl
Herstellung:Ulrike Schwerdtner
Producerin:Martina Sprengel
Produzentin:Jasmin Gravenhorst
Drehort:Frankreich, Deutschland