Peter Scholl-Latour: Amerikas Spagat zwischen Irak und Nordkorea (ZDF)

Auch nach den ersten freien Wahlen im Irak reißt die Kette der Attentate nicht ab, das Land versinkt weiter im Chaos und steht an der Schwelle zu einem Bürgerkrieg. Unter dem Eindruck der täglichen Horrormeldungen aus Bagdad aber ist Nordkorea, das Präsident Bush ebenfalls der Achse des Bösen zurechnet hat, aus dem Blick geraten. Peter Scholl-Latour durfte die Demokratische Volksrepublik Korea so ausführlich bereisen, wie noch kein Fernsehteam zuvor. Dabei gelang ihm ein umfassender Lagebericht des isolierten Landes von der chinesischen Grenze in der Mandschurei bis zur Demarkationsline mit Südkorea in Panmunjon. Noch immer gilt dem verstorbenen Staatsgründer Kim Il Sung und seinem Sohn und Nachfolger ein bizarrer Personenkult. Während monumentale Prunkbauten in der Hauptstadt Pjöngjang vom allgemeinen Elend ablenken sollen, leidet die Bevölkerung zunehmend an Hunger und Entbehrungen. Sie ist dem Meinungsterror durch den poststalinistischen Staatsapparat völlig ausgeliefert. Selbst die Kommunistische Partei ist von den Befehlshabern der Armee in den Hintergrund gedrängt worden; sie bestimmen heute die Geschicke des Landes. Damit ist die Politik des “Lieben Führer” Kim il Jong auf beängstigende Weise völlig unberechenbar geworden und bereitet den Nachbarn, aber auch den USA, zunehmend Sorgen. Denn anders als im Regionalkonflikt mit den islamischen Staates des Nahen Ostens berührt das Umfeld Nordkoreas die Interessen der vier Großmächte USA, China, Rußland und Japan.

Sendedatum:Dienstag, der 29. März um 22:15 Uhr im ZDF
Länge:45'
Buch und Regie:Peter Scholl-Latour und Cornelia Laqua
Produktion:Ulrike Römhild
Herstellung:Anke Meyer
Producerin:Brigitta Schübeler
Ausführende Produzentin:Hartmut Klenke
Drehort:Nordkorea, Afghanistan, Irak