Dibaba in Amerika – 2000 Meilen durch den Mittleren Westen

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NDR-Moderator Yared Dibaba ist in Oldenburg aufgewachsen. Und ausgerechnet aus seiner norddeutschen Heimat, in der immer noch Platt geschnackt wird, bricht eine 30-köpfige Gruppe zu einer Busreise durch den Mittleren Westen der USA auf.

Die Reisenden sind auf Spurensuche nach Verwandten, Auswanderern, die in den USA ihr Glück gesucht haben. Auf ihrem Roadtrip in die Vergangenheit werden sie aber auch „the American way of life“ hautnah spüren. So waten sie in der Quelle des Mississippi, finden Grabstätten von Angehörigen und erleben, wie schwer das Leben der frühen Siedler*innen gewesen sein muss. Land bekamen diese zwar geschenkt, aber oft völlig mittellos, wohnten sie zu Beginn in primitiven Hütten aus Grassoden. Von den Nachfahren der Ureinwohner*innen erfahren Yared und die Reiseteilnehmer*innen über das Schicksal der indigenen Völker, die von ihrem Land vertrieben worden sind.

In den drei Folgen von jeweils 45 Minuten nehmen Autor Volkert Schult und Yared Dibaba die Zuschauer mit auf eine unterhaltsame, spannende und auch emotionale Reise durch den Mittleren Westen. Dabei treffen sie auf Amerikaner*innen, die Platt sprechen, obwohl sie noch nie in Deutschland gewesen sind. Auch bei dem modernen Auswanderer und ehemaligen „Traumschiff“-Kapitän Nick Wilder ist Yared zu Gast. Er ist auf Fehmarn geboren und hat in den USA eine neue Heimat gefunden.

In der ersten Folge am 4.12.22 muss sich die Reisegruppe nach der Ankunft in Minneapolis erst einmal an das Leben in Amerika gewöhnen, aber schnell kann Yared Dibaba die Stimmung mit Musik und coolen Outfits im Bus aufheitern. Auch mit dem amerikanischen Busfahrer Dwayne Inveld, der holländische Vorfahren hat, hält er jeden Morgen ein Pläuschchen.

In den weiteren Folgen am 11. und 18.12.22 wird die Oldenburger Reisegruppe auf der Iowa Landwirtschaftsmesse zu Besuch sein und den legendären Pony-Express kennen lernen. Aber auch große Landmaschinen und Bewässerungsanlagen sind ein Thema im von der Landwirtschaft geprägten Mittleren Westen. Nach 2000 Meilen heißt es in „windy city“ Chicago dann für Yared und die Reisegruppe wieder Abschied nehmen von den USA.

Umweltschutz im Blumentopf – Wie Zimmerpflanzen nachhaltig werden

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Palmen, Monsteras, Orchideen – exotische Zimmerpflanzen liegen im Trend. Was grün aussieht, ist oft wenig nachhaltig. Aber erste Pionier*innen kämpfen für mehr Umweltschutz im Blumentopf.

Die grünen Dschungelpflanzen in den Wohnungen der Millennials erzählen von ihrem Wunsch nach Naturverbundenheit und einer gesunden Umgebung. Doch die meisten Zimmerpflanzen werden billig mit viel Chemie in Afrika, Asien oder Südamerika produziert.

Pro Jahr werden rund 100 Millionen Zimmerpflanzen in Deutschland verkauft. Weniger als 2 Prozent werden nach ökologischen Kriterien produziert. Klaus Bongartz will das ändern. Als Berater für Bioanbau setzt er sich unermüdlich für echte Nachhaltigkeit bei der Produktion von Pflanzen ein. Seit einigen Jahren berät er die Brüder Stefan und Achim Fleischle, die in Baden-Württemberg tropische Grünpflanzen züchten. In ihrem Gartenbaubetrieb setzen sie inzwischen Nützlinge statt Pestizide ein, verzichten auf synthetische Dünger und suchen sich Partner*innen in Mittelamerika, die bereit sind auf Chemie zu verzichten. „Das funktioniert aber nur, wenn der Handel und die Verbraucher auch mitziehen“, meint Bongartz.

Schon in ihrer Kindheit hat Marei Karge das Orchideenfieber gepackt. Die 42-jährige ist Gärtnerin in vierter Generation. Sie findet, gerade Orchideenzüchter*innen haben eine besondere Verantwortung für den Artenschutz. „Schließlich haben wir Europäer im 19. Jahrhundert die Pflanzen auf fernen Kontinenten geplündert“. Marei Karge möchte deshalb die Heimat der Orchideen, die durch Abholzung bedrohten Regenwälder, schützen. In Borneo unterstützt sie ein einzigartiges Projekt. Sie begleitet ein Team vor Ort, das zerstörte Wälder wieder aufforstet und hilft selber mit beim setzen junger Pflanzen. Kahlschläge und Palmölplantagen bedrohen die über 1000 Orchideenarten, die hier heimisch sind. Aber die Aufforstung soll auch den Lebensraum der gefährdeten Borneo-Orang-Utans sichern und den Klimawandel aufhalten. Denn Bäume sind wichtige CO2 Speicher. Außerdem will Marei Karge Kontakte zu einem staatlichen Orchideenlabor knüpfen. Könnte man nicht gemeinsam eine nachhaltige Orchideenzucht aufbauen?

„Warum denkt bei Zimmerpflanzen eigentlich niemand an Plastikmüll“, fragen sich die beiden jungen Unternehmer Ozan Durukan und Thomas Gardeia aus Oberfranken. Schließlich fallen beim Kauf von Pflanzen gigantische Mengen an Plastiktöpfen an.
Um das zu ändern, haben sie einen kompostierbaren Topf aus der Naturfaser Hanf entwickelt. Einziger Wermutstropfen ist der höhere Preis. Aber Umweltschutz gibt es eben nicht zum Nulltarif.

Petra Kelly – Der rätselhafte Tod einer Friedensikone

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Sie waren die Galionsfiguren der Friedensbewegung und der Grünen, sie waren DAS Politikerpaar der Achtzigerjahre: Petra Kelly und Gert Bastian. Sie wirkten unzertrennlich – bis beide 1992 erschossen in ihrem Bonner Reihenhaus gefunden werden, erst Wochen nach ihrem Tod.

Fridays for Future, der weltweite Klimadiskurs, Annalena Baerbock als designierte Außenministerin – alles ist mit einem unsichtbaren Band verbunden mit einer Frau, die als Grüne, Feministin, Anti-Atom- und Friedensaktivistin genau dafür in den 1980er Jahren den Grundstein legte, die weltweit berühmt wurde und so tragisch endete: Petra Kelly. In ihrem Geiste lassen sich all diese Entwicklungen sehen und umso virulenter wird die Frage: Wer war diese Frau und wie konnte es zu dem frühen Tod der gerade einmal 44-jährigen Visionärin kommen?

Katastrophenschutz – Wie gut sind wir vorbereitet?

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Unwetter, Corona, Ukraine Krieg – die Schockwellen treffen uns in immer kürzerer Folge. Wie können wir uns auf das Unvorhersehbare vorbereiten? Und wie hilft uns die Wissenschaft dabei?

Hochwasser, Versorgungsengpässe und Krieg in Europa – in den letzten Jahren bestimmen sie zunehmend unsere Realität. Welche Erkenntnisse liefert die Forschung dazu: wie müssen wir auf die veränderte Gefährdungslage reagieren?

Von Winston Churchill stammt der Ausspruch, keine Krise ungenutzt verstreichen zu lassen. Denn so verheerend und schrecklich Ahrtalhochwasser, Pandemie oder Waffengewalt in Europa sind. Wir sollten daraus lernen. Denn jede Notlage ist auch ein unfreiwilliges Großexperiment für die Wissenschaft. Und birgt das Potential, zumindest in der nächsten Krise, Leben retten zu können.

Die Wissenhochzwei Dokumentation „Wenn die Katastrophe kommt. Wie gut ist Deutschland vorbereitet?“ geht der Frage nach, was Wissenschaftler*innen und Entscheider*innen in den letzten Jahren gelernt haben, und wie widerstandsfähig unsere Gesellschaft mittlerweile ist.

Die Flösser vom Ägerisee

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Im Kanton Zug in den Schweizer Voralpen wird ein uraltes Handwerk gepflegt: Das Flößen.

Am Ufer des Ägerisees breitet sich ein 55 Hektar großes und extrem steiles Waldgebiet aus. Hier wird das geschlagene Holz seit jeher über das Wasser abtransportiert. In Mitteleuropa ist diese Tradition heute einzigartig. Dass sie hier noch gepflegt wird, ist Flößermeister Karl Henggeler zu verdanken.

Der Förster aus Oberägeri baut dieses Jahr sein zehntes Floß gemeinsam mit seinen Nachfolgern. Denn noch bevor er in den Ruhestand geht, will er sein Wissen weitergeben.

Kaminer Inside: Documenta 15

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Der Schriftsteller Wladimir Kaminer ist nach Kassel gereist, um auf dieser politisierten “documenta fifteen” zu fragen: “Was und wo ist eigentlich die Kunst?”

An 32 Ausstellungsorten, über die ganze Stadt verteilt, werden noch bis zum 25. September 2022 Millionen von Besucherinnen und Besuchern entdecken können, was die Ausstellungsmacher der 15. documenta als Gegenwartskunst präsentieren. Mehrfach hat Wladimir Kaminer Kassel und die Weltkunstschau besucht und sich im Gespräch mit Profis der Szene einem gänzlich neuen, sehr politisch geprägtem Kunstbegriff angenähert.

Erstmals hat ein indonesisches Künstlerkollektiv in Kassel die künstlerische Leitung übernommen: Ruangrupa entwickelt für die “documenta fifteen” ein radikal neues Konzept, angelehnt an das indonesische “lumbung”, eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert wird. Es geht um die Idee des Teilens von Ressourcen zum Wohle aller. Mit Farid Rakun, einem der Ruangrupa-Künstler, spricht Wladimir Kaminer über Sinn und Zweck: “Kunst ist Leben. Und ‘lumbung’ ist eine Lebensweise. Wir wollen Gemeinschaft und Nachhaltigkeit in den Vordergrund bringen.”

Doch statt die Gemeinschaft zu feiern, provozierte die “documenta fifteen” gleich zu Beginn einen handfesten Skandal. Auf einem prominent platzierten Banner des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi wurden antisemitische Darstellungen entdeckt. Bereits im Vorfeld waren antisemitische Anschuldigungen gegen Ruangrupa laut geworden. Die Künstler und Kollektive haben sich entschuldigt und die Vorwürfe von sich gewiesen, doch welche Konsequenzen der Antisemitismus-Eklat nach sich ziehen wird, ist noch unklar.

Fest steht: Der Skandal überschattet die gesamte Kunstausstellung, bei der es ausgerechnet um Dialog und Miteinander gehen sollte, und die politischer ist als all ihre Vorgänger. “Worum geht es hier eigentlich, um Politik oder Kunst?” fragt Wladimir Kaminer.

Die Stadt der Pyramiden Caral – Wiege der Andenkultur

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In einer lebensfeindlichen Felsenwüste im heutigen Peru liegt die älteste Stadt Amerikas: Caral. Vor 5000 Jahren blüht hier eine lebendige Zivilisation mit regem Handelsaustausch, ausgeklügeltem Erdbebenschutz und Bewässerungssystemen, die das Überleben sichern. Caral erfüllt dabei anscheinend viele moderne Wunschvorstellungen: keine Waffen, keine Mauern und die Gleichstellung von Mann und Frau.

Kleines Land ganz groß: San Marino

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San Marino ist die älteste Republik der Welt. Im Jahr 301 gründet der Heilige Marinus auf dem Felsmassiv des Monte Titano unweit der italienischen Adriaküste den kleinen Stadtstaat. Die 34.000 Einwohner*innen wollen sich auf ihrer Geschichte allerdings nicht ausruhen. Ihr Blick ist in die Zukunft gerichtet: Sie setzen auf Nachhaltigkeit. San Marino hat sich die Förderung der biologischen Vielfalt auf dem knapp 62 Quadratkilometer kleinen Staatsgebiet auf die Fahnen geschrieben. Auf dieser winzigen Fläche tummeln sich Tier- und Pflanzenarten, die sich an die vielfältige Landschaft angepasst haben. Um die natürliche Schönheit ihres kleinen Fleckens Erde zu erhalten, wollen alle San-Marinesen ihren Beitrag leisten. Junge Getreidebauern säen wieder alte Sorten aus, eine Familie rettet eine regionale Schweinerasse vor dem Aussterben und eine kleine Nonnengemeinschaft verwandelt den Innenhof ihres mittelalterlichen Klosters in einen Gartentraum.

Die 70er – Jahrzehnt der Gegensätze

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Die 70er Jahre sind eine Zeit des Aufbruchs und der Krisen. Die neue Ostpolitik von Kanzler Willy Brandt zielt auf „Wandel durch Annäherung“ ab. Trotz Protesten innerhalb der westdeutschen Bevölkerung nimmt die Regierung die diplomatischen Beziehungen zur DDR wieder auf. Der Kalte Krieg soll durch eine Phase der friedlichen Koexistenz abgelöst werden. Für seine neue Ostpolitik wird der SPD-Politiker mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Dem Visionär Willy Brandt folgt der bekennende „Realpolitiker“ Helmut Schmidt ins Kanzleramt. Der Hamburger Politiker steht vor großen Herausforderungen: Eine Anschlagsserie der Roten Armee Fraktion erschüttert die Bundesrepublik und stellt die Demokratie auf die Probe. Die Ölkrise führt zur Rezession und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Angst vor den Gefahren der Atomenergie lassen in Deutschland neue Bürgerbewegungen entstehen.
Der Soundtrack der Zeit ist abwechslungsreich: An der Spitze der deutschen Charts treffen Schlagerstar Roy Black und die Rocker von Led Zeppelin aufeinander. Die schwedische Band ABBA gewinnt den Grand Prix. Auch Diskomusik und Glamrock erobern die deutschen Dancefloors. Flower Power dominiert die Modewelt: psychedelische Prints treffen auf knallige Farben, Schlaghosen auf Miniröcke.

Die 70er – Teil 1: 1970 – 1971 – Hippie-Style und Hitparade
Die 70er – Teil 2: 1972 – 1973 – Fahrverbot und Frauenpower
Die 70er – Teil 3: 1974 – 1976 – Weltmeister und Discofieber
Die 70er – Teil 4: 1977 – 1979 – Deutscher Herbst und kalter Winter

Kaminer Inside: Passion Oberammergau

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“Einen Ort wie diesen gibt es nur einmal auf der Welt. Oberammergau ist ein kleines Dorf, irgendwo in Bayern, und doch weltberühmt. Eine unglaubliche Geschichte“, erzählt Wladimir Kaminer. Vor gut 2 Jahren reiste Kaminer, mitten in der Pandemie, zu bedeutenden Festivals, die allesamt nicht stattfinden konnten, darunter auch nach Oberammergau, Heimat der Passionsspiele.

„1634 gelobten die Oberammergauer Gott zu Ehren die Passionsspiele alle 10 Jahre aufzuführen, sollten sie von der Pest verschont bleiben. Die Pest konnten sie abwenden, Corona leider nicht.“ Die für 2020 geplanten Passionsspiele wurden kurz vor der Premiere um 2 Jahre verschoben, auf 2022. Schon damals beschloss Kaminer, die Entstehung der Passionsspiele zu begleiten,von den ersten Proben bis hin zur Premiere im Mai, und dabei zu sein, wenn das ganze Dorf zu neuem Leben erwacht.