Macht und Armut – Die Mönche von Cluny

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Die Erneuerung des Christentums – nichts weniger schrieben sich die Gründer der Abtei Cluny auf ihre Fahnen. Vor mehr als 1.000 Jahren streben sie danach, das Ideal klösterlichen Lebens in Abgeschiedenheit und Frömmigkeit wiederzubeleben. Denn die Klöster dieser Epoche waren verweltlicht, die Sitten verlottert. Doch was als innere Erneuerung aus dem Geist des Glaubens heraus gedacht war, nahm bald einen allzu menschlichen Verlauf.

Im frommen Mittelalter ist der Blick der Menschen auf das Leben nach dem Tod gerichtet. Die Furcht vor dem Höllenrost ist groß.

Und hier bieten die Cluniazensischen Mönche einen guten Handel an: sie beten für die Seelen der Gläubigen und bewahren sie so vor ewigen Höllenqualen. Gegen reiche Schenkungen versteht sich. Denn diese Gebete kann sich nur leisten, wer eben die Tage mit der Mehrung seines Reichtums verbringt. Geld gegen Seelenheil – dieses Wirtschaftsmodell macht die Abtei Cluny unglaublich reich.

Doch das ist nur eine Seite der Medaille: ihre dennoch spirituelle Haltung macht die Cluniazenser im gesamten Abendland berühmt. Viele Klöster schließen sich der Reformbewegung an, durch die auch die Romanische Baukunst in Europa verbreitet wird. Die ersten Äbte von Cluny, die lange regieren, haben Gewicht in den großen Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen geistlicher und weltlicher Macht.

Mit ihrem Reichtum errichten die Mönche in Cluny die damals größte Kirche der Christenheit. Doch bald tritt mit den Zisterziensern ein neuer Orden auf. Die Schenkungen werden spärlicher, das Geld geht aus. Ein langsamer Niedergang setzt ein.

plan b: Total normal – Eine Gesellschaft für alle

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Wir alle wollen eine Gesellschaft, in der jeder Mensch seinen Platz hat. Aber Menschen mit Behinderungen werden zu wenig mitgedacht. Den Alltag gemeinsam gestalten, dafür gibt es aber schon viele neue Ideen.

Barrieren grenzen Menschen aus und verhindern Begegnungen. Manchmal stellen Stufen Hindernisse dar, manchmal fehlt die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Das ändern engagierte Menschen, die für mehr Inklusion im Job, im Kulturbereich oder beim Sport sorgen.

Adina Hermann sitzt seit ihrem 10. Lebensjahr im Rollstuhl. „Ich musste immer um alles kämpfen.“ Aber davon hat sie sich nicht entmutigen lassen. Als Vorständin des Vereins „SOZIALHELDEN“ setzt sie sich nun auch beruflich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. In Berlin sucht sie gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung barrierefreie Orte und erstellt eine Wheelmap, die jeder nutzen kann. Sie kämpft aber auch für bessere Jobchancen und faire Löhne. Dafür besucht sie in Münster ein vorbildliches Hotel, das inklusive Teams beschäftigt und räumt mit Vorurteilen auf. „Menschen mit Behinderungen sind oft mindestens genauso leistungsfähig wie Menschen ohne Behinderung“.

Winter in den Schweizer Alpen – Wie Tiere überleben

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Drei Herzschläge pro Minute, Verspeisen des eigenen Kots, oder Frostschutzmittel im Zellsaft – im Laufe der Evolution haben Tiere und Pflanzen eine Vielzahl faszinierender und intelligenter Strategien entwickelt, um den Winter in den Alpen zu überstehen.

Während sich Bären und Murmeltiere in ihre schützenden Höhlen zum Winterschlaf zurückziehen, bleiben Steinböcke, Gämsen, Schneehasen oder Bartgeier die kalte Jahreszeit über wach. Diese Tiere mussten sich etwas anderes einfallen lassen um die oft arktischen Temperaturen und das äußerst knappe Nahrungsangebot zu überstehen.

Die Dokumentation zeigt am Beispiel des Schweizerischen Nationalparks, welche Fähigkeiten Alpentiere entwickelt haben, um den kargen und widrigen Bedingungen in bis zu 3000 Meter Höhe dauerhaft standzuhalten. Und wie der Klimawandel das Verhalten der alpinen Bewohner verändert.

Der Park in Graubünden ist das größte Naturschutzgebiet des Landes und der älteste Nationalpark in den Alpen und Mitteleuropas. Er ist den Winter über geschlossen und der Zutritt strengstens verboten. So gibt es wohl keine andere Region in den Alpen, in der Wildtiere derart ungestört bleiben.

Das TV-Team begleitet Parkranger*innen und Forscher*innen, die einzigen, die auch im Winter in der Hochgebirgslandschaft unterwegs sein dürfen. Durch sie eröffnen sich einzigartige Einblicke in eine ansonsten ausschließlich den Wildtieren vorbehaltene Welt.

Ackern für Norddeutschland

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Dass in Norddeutschland Brokkoli, Salat, Kartoffel, Erdbeere und Apfel wachsen, ist den meisten inzwischen bekannt. Was aber passiert eigentlich mit dem Raps von den riesigen Feldern, die weithin gelb leuchtend den Frühling einläuten? Wer weiß, wie aus Rüben Zucker wird? Und wer hätte gedacht, dass in Norddeutschland selbst Exoten wie Tabak oder Nektarien gedeihen. Und viele Landwirt*innen mit Mais und Grünfutter in ihren Ställen noch selbst für Viehfutter sorgen, anstatt Soja aus entfernten Kontinenten zu importieren.

Wie gehen die Landwirt*innen mit immer größeren qualitativen Anforderungen der Verbraucher und ihrer Großabnehmer um? Wie sehr macht der Preisdruck ihnen zu schaffen und wie sehen sie ihre Zukunft, damit ihre Familienunternehmen auch in der nächsten Generation noch profitabel sind?

Vanessa Kossen und Daniel Sprehe sind unterwegs im Norden: auf Feldern, in Verpackungsstraßen, in Ställen und auf großen Maschinen. „Ackern für Norddeutschland“ zeigt die Vielfalt der Landwirtschaft und Menschen, die diese Vielfalt möglich machen.

Rettung für die Alpen – Unterwegs mit Felix Neureuther

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Die Alpen sind vom Klimawandel bedroht. Gletscher und Permafrost schmelzen, die Gefahr von Schnee- und Gerölllawinen nimmt zu. Tier- und Pflanzenwelt sind unter Druck. Für National Geographic macht sich Felix Neureuther auf die Suche nach Lösungen. Der ehemalige Skirennläufer trifft Expert*innen, die ihn auf den aktuellen Stand der Forschung bringen. Wie können wir dazu beitragen, die Alpen zu retten?

Kaminer Inside: Schloss Neuschwanstein

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Ein Schloss wie aus einem Traum, auf einen zerklüfteten Felsen in 1000 Metern Höhe gebaut gilt Neuschwanstein als berühmtestes Märchenschloss der Welt. Schriftsteller Wladimir Kaminer wandelt auf den Spuren seines Bauherrn, König Ludwig II. von Bayern, der Neuschwanstein vor 150 Jahren im Stil einer alten deutschen Ritterburg errichtete. Die Bühnenbilder von Wagners Opern und die Wartburg waren Inspiration für sein romantisches Schloss. In der Abgeschiedenheit der Bergwelt plante der König, die Werke seines Freundes und Idols Richard Wagner Realität werden zu lassen. Doch trotz aller Romantik wollte Ludwig II. nicht auf den Komfort verzichten, den seine Zeit bereits zu bieten hatte. So kommt es, dass Neuschwanstein hinter den Kulissen mit für das 19. Jahrhundert modernster Technik ausgestattet ist, von Zentralheizung, einem Telefon und einer Toilette mit automatischer Wasserspülung.

Aufgrund der Corona-Pandemie war Neuschwanstein monatelang geschlossen – eine einmalige Gelegenheit für Kaminer das Schloss so zu erleben, wie es sich Ludwig II. gewünscht hatte: als Rückzugsort, vollkommen allein, ohne die tausenden Besucher, die normalerweise hier durch die Gänge strömen. Denn Neuschwanstein gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt, jedes Jahr pilgern 1,5 Millionen Besucher ins beschauliche Schwangau, um Ludwigs Märchen live zu erleben. Das hat Spuren hinterlassen: Touristen tragen Staub und Schmutz in das Schloss. Außerdem bringen sie mit der Atemluft, ihrem Schweiß und mit regennasser Kleidung viel Feuchtigkeit ins Schloss. Die Folge: Textilien schimmeln, die Wandfarben verblassen, das Parkett ist kaputt. Für mehr als 20 Millionen Euro wird Neuschwanstein jetzt erstmals seit 130 Jahren restauriert. Ein Mammutprojekt: 93 Räume und mehr als 2300 Einzelobjekte, Gemälde, Möbel, Textilien, Fenster, Türen und Wände werden aufgearbeitet.

Sport statt Pille? Die heilende Kraft der Bewegung

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Wer regelmäßig in Bewegung ist, lebt fit und gesund. Doch warum ist Sport eigentlich so effektiv? Was passiert im Körper, wenn wir auf Hochtouren laufen? Warum fühlen wir uns besser, können klarer denken und verlängern unsere Lebenszeit? Forscher und Forscherinnen aller Fachrichtungen sind überzeugt: Sport wirkt wie pure Medizin – beugt Krankheiten vor und hilft bei der Heilung.

Bewegungsmangel ist mit 20 Prozent eine wesentliche Ursache für viele Volkskrankheiten, wie Demenz. In Magdeburg tanzen Menschen gegen das Vergessen. Bewegungswissenschaftlerin Anita Hökelmann hat gemeinsam mit Neurolog*innen der Universität Magdeburg herausgefunden, dass sportives Tanzen bei Senior*innen nicht nur die Koordination steigert, sondern auch die Merkfähigkeit nachweislich verbessert. Regelmäßiges Tanztraining führt zu Wachstum in den betreffenden Hirnarealen. In ihrer aktuellen Studie wollen die Forscher*innen beweisen, dass bei Demenzkranken der Abbauprozess im Gehirn durch Koordinationstraining aufgehalten oder sogar umkehrt werden kann.

Laufende Studien, die in der Dokumentation vorgestellt werden, legen nahe, dass Sport als integrativer Bestandteil von Therapien – ob bei Krebs, Depressionen oder Herz-Kreislauferkrankungen – zu effektiverer Genesung von Patient*innen führen. Sportmediziner Martin Busse von der Universität Leipzig leitet Studien mit Krebs- und Herzinsuffizienzpatient*innen. Während sich Betroffene früher „schonen“ sollten, raten die Expert*innen heute eindringlich zu mehr Bewegung. Regelmäßiges Training ist bei Herz-Patient*innen ganz entscheidend, um die Lebensdauer zu verlängern und die Lebensqualität zu verbessern. „Bei Stoffwechsel Erkrankungen können wir davon ausgehen, dass durch konsequentes Training, bessere Ernährung, Medikamente deutlich reduziert werden können oder sogar weggelassen werden können,“ erklärt Professor Martin Busse. Ein auf Betroffene abgestimmtes Training führt nicht nur zu effektiveren Heilungsprozessen, sondern senkt auch die Nebenwirkungen aus der medikamentösen Therapie. So vertragen Krebspatient*innen die Chemotherapie nachweislich besser, wenn sie Sport treiben, fühlen sich weniger geschwächt und antriebslos. Bei depressiven Patient*innen gleicht wiederum regelmäßiges Training die mögliche Gewichtszunahme durch Antidepressiva aus, weiß auch der Sportwissenschaftler Markus Gerber der Universität Basel.

Die Dokumentation lässt fachkundige Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen zu Wort kommen, begleitet Patient*innen hautnah auf ihrem Weg der Genesung, den sie maßgeblich mit Sport begehen, und erklärt anschaulich die komplexe Wirkungsweise von Sport.

37°: Abgebaggert – Leben ohne Kohle

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Die Lausitz ist das wichtigste Industriegebiet Brandenburgs: Knapp 8000 Leute verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Kohle. Außerdem sind bis zu 16.000 Menschen als Dienstleister*innen oder Zulieferer*innen von der Braunkohleindustrie abhängig. Bis 2038 soll das letzte Revier geschlossen werden. Es ist das Ende einer Ära. Das „schwarze Gold“ war einst der Energiemotor der DDR. 80.000 Menschen waren in der Lausitzer Kohleindustrie beschäftigt, für sie wurden Städte aus dem Boden gestampft. Heute wird gegen Leerstand und Überalterung gekämpft. Die Lausitz, die ansonsten wenig Industrie vorzuweisen hat, steht vor einem großen Umbruch. Es gibt kaum einen Menschen, der nicht davon betroffen ist. Der Film begleitet drei Menschen aus der Lausitz, deren Leben bis heute von der Kohle geprägt ist.

The Druids – mysterious priests of the Celts

For a long time, only what ancient authors from Greece and Rome reported about the religious dignitaries of the Celts, the Druids, was known. Fascinating archaeological finds from recent years offer new insights into the cultic practices of the Iron Age. They allow us to draw conclusions about the importance of the druids in Celtic society. With their rituals involving mistletoe, oak woods, magic potions and human sacrifice, they still exert a great attraction on many people today. But what about this image is historically verifiable? What is pure projection? Who were the Druids really? What role did they play in Celtic society and how much truth is there in the image of the wise bearded man in a light-coloured robe with a sickle in his hand cutting mistletoe? Archaeological sites and finds in France, Germany and England reveal a new picture and even allow the assumption that not only men were druids.

Wer ist das Volk? Die neue Gefahr von rechts

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Die Neue Rechte ist auf dem Vormarsch – und zwar weltweit. Jahrzehntelang hatte sie quasi unbemerkt in einer politischen Nische gesteckt, heute setzt sie die liberale Demokratie zunehmend unter Druck. Die aktuellen Corona-Proteste mit ihrem bunten Strauß an Anhängern, von Verschwörungstheoretiker*innen und Esoteriker*innen Seite an Seite mit Rechtsextremist*innen und Neonazis befeuern ihren Aufstieg weiter. Was ist die Neue Rechte? Was ist neu, wo liegen ihre historischen Wurzeln, und was sind ihre Strategien?

Die Dokumentation zeichnet ein umfassendes Bild der Neuen Rechten: In einer sorgfältigen Analyse von Texten und Videoausschnitten und mittels der Einordnung von Politolog*innen, Historiker*innen und Publizist*innen.

Sie ist keine Partei, vielmehr ein Spektrum, eine politische Strömung, ein Netzwerk bestehend aus intellektuellen Vordenker*innen, Denkfabriken, Diskussionszirkeln, Fach-Zeitschriften und Kleinverlagen. Ihre Anhänger*innen sind Rechtsextreme – im konservativ-bürgerlichen Gewand. Neonazis wollen sie nicht sein, auch keine klassischen Faschist*innen: Sie sehen sich selbst als eine Art geistige Elite der Rechten. Neu ist wenig an den Neuen Rechten – ihre ideologischen Wurzeln reichen zurück bis in die Weimarer Republik. Von den alten Rechten unterscheiden sie sich nur in Nuancen, hauptsächlich in ihrer vordergründigen Abgrenzung vom Nationalsozialismus.