Heimat ist … Op’n dörp: Bülkau – Bäcker, Bestatter und Biobauer

Bülkau ist klein, unscheinbar und außergewöhnlich. Denn Bülkau ist das längste Dorf im Norden. Mitten im Elbe-Weser-Dreieck erstreckt sich der Ort über 14 Kilometer an der Landesstraße 144. Viel Platz gibt es hier für die knapp 900 Einwohner. Wiesen und Weiden, wohin man blickt, frische Luft von der Nordsee und Himmel ohne Ende. Traditionen werden gepflegt, das Dorfleben ist ausgeprägt, gefeiert wird gern und viel, zum Beispiel beim Schützenfest mit „Grün holen“ und „Bunt machen“.

Heile Welt, so scheint es auf den ersten Blick. Doch auch in Bülkau haben inzwischen die meisten Geschäfte Pleite gemacht, Post und Polizei gibt’s schon lange nicht mehr und junge Leute ziehen weg. Doch das Dorf stemmt sich gegen die Entwicklung. Das letzte Geschäft in Bülkau führt Bäckermeister Norbert Buck. Das ganze Dorf hofft, dass er den Betrieb noch lange halten kann. Dafür ist er pro Woche 70 Stunden im Einsatz – ohne die Unterstützung seiner Familie  wäre die Arbeit trotzdem nicht zu schaffen. Tischler Heinz von Rüsten hat sich nach seiner Arbeitslosigkeit mit einer kleinen Werkstatt selbständig gemacht. Und für magere Zeiten hat er sich ein zweites Standbein aufgebaut: er ist der Bestatter von Bülkau. Landwirt Heinz-Wilhelm Woltmann hat seinen Hof umgestellt auf Bio-Betrieb und gehört zu den wenigen, die noch in den schwarzen Zahlen arbeiten. Die Milch von seinen 160 Kühen lässt sich gut vermarkten. Schwierigkeiten bereitet ihm seit kurzem allerdings das Auftauchen der Wölfe in der Umgebung. Wild wurde gerissen, auch Schafe.

 

Sendedatum:Am 24. Januar 2016 um 20:15 Uhr im NDR
Länge:90 Min.
Buch und Regie:Veit Bentlage
Kamera:Reiner Bauer, Andreas Stonawski
Schnitt:Ramon Urselmann
Redaktion:Ralf Kosack, Marion von Oertzen
Produktion:Ulrike Römhild
Herstellung:Anke Meyer
Producerin:Martina Sprengel
Ausführende Produzentin:Hartmut Klenke
Drehort:Bülkau