Geprügelte Kinder – Ich hatte nur Angst, dass es wieder Schläge gibt
Tilman trifft während der Dreharbeiten seine Schwester Barbara, die sich nur allzu gut an die unbarmherzigen elterlichen Maßnahmen erinnert. Helgas Eltern und Verwandte waren überzeugte Nationalsozialisten. Ihr Onkel, der schon in der SS sein Unwesen getrieben hatte und Anfang der 50er Jahre wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde, schlug sie oft. Die Mutter schlug ihre Tochter mit der Handkante in den Nacken, wenn sie nicht „brav“ war. Die Demütigungen sitzen Helga noch heute in den Knochen – nicht nur im übertragenen Sinne: Täglich muss sie Schmerztabletten nehmen. Als Helga ihre Kinder bekam, schwor sie: „Dich schlag ich nie“. Auch in der Schule gehörten Schläge dazu. Erst 1973 verbot der Gesetzgeber die körperliche Bestrafung in allen öffentlichen Einrichtungen und im Jahr 2000 entschied der Bundestag nach langer Debatte, dass Kinder auch zu Hause ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben.
Sendedatum: | am 12.10.2014 um 16:15 Uhr im WDR |
Länge: | 30 Minuten |
Buch und Regie: | Erika Fehse |
Redaktion: | Johanna Holzhauer |
Produktion: | Ulrike Römhild |
Herstellung: | Anke Meyer |
Producerin: | Martina Sprengel |
Ausführende Produzentin: | Harmut Klenke |
Drehort: | Bonn, Ensheim, Essen, Hamburg, Köln, Saarbrücken, Thalfang, Wiesbaden |