Wir wollten nur noch raus! Ein Dorf flieht in den Westen (ARD)

n der Nacht vom 2. Oktober 1961 fliehen 53 Bewohner eines Dorfes im Sperrgebiet in den Westen. Es ist die größte Flucht an der innerdeutschen Grenze. Insgesamt 14 Familien lassen alles zurück und riskieren ihr Leben, um dem streng kontrollierten und reglementierten Alltag zu entgehen. In der Nähe des Dorfes waren bereits die ersten Betonpfosten aufgestapelt, Gerüchte von unmittelbar bevorstehenden Zwangsaussiedlungen kursierten. In unserem Film rekonstruieren wir die Geschichte dieser Nacht. Und wir erzählen, was dazu führte, dass die Hälfte der Dorfbewohner für immer ihre Heimat verließ. Unsere Protagonisten sind die Flüchtlinge der Eltern-Generation und einige der Kinder von damals sowie Bewohner des Dorfes, die noch heute in Böseckendorf leben. Neben den Erinnerungen an die Flucht selbst vermitteln die Zeitzeugen auch die Lebensbedingungen im Sperrgebiet und die Zuspitzung der Situation im sogenannten Schutzstreifen, dem 500 Meter breiten Abschnitt unmittelbar vor der Grenze. Wir schildern jenen Oktobertag in Böseckendorf aus der Perspektive der Flüchtlinge sowie der Dagebliebenen. Wir beschreiben die Planung, die aufreibenden Stunden vor dem Aufbruch, den lebensgefährlichen Weg über den Grenzstreifen, die Situation der Zurückgebliebenen und die aufgeregten Reaktionen von Grenzpolizei und Stasi.

Sendedatum:ARD, 10. August 2005 um 23.00 Uhr
Länge:45'
Buch und Regie:Peter Adler, Katrin Völker
Produktion:Ulrike Römhild
Herstellung:Anke Meyer
Producerin:Martina Sprengel
Ausführende Produzentin:Hartmut Klenke
Drehort:Böseckendorf, Paderborn usw.