Umweltschutz im Blumentopf – Wie Zimmerpflanzen nachhaltig werden

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Palmen, Monsteras, Orchideen – exotische Zimmerpflanzen liegen im Trend. Was grün aussieht, ist oft wenig nachhaltig. Aber erste Pionier*innen kämpfen für mehr Umweltschutz im Blumentopf.

Die grünen Dschungelpflanzen in den Wohnungen der Millennials erzählen von ihrem Wunsch nach Naturverbundenheit und einer gesunden Umgebung. Doch die meisten Zimmerpflanzen werden billig mit viel Chemie in Afrika, Asien oder Südamerika produziert.

Pro Jahr werden rund 100 Millionen Zimmerpflanzen in Deutschland verkauft. Weniger als 2 Prozent werden nach ökologischen Kriterien produziert. Klaus Bongartz will das ändern. Als Berater für Bioanbau setzt er sich unermüdlich für echte Nachhaltigkeit bei der Produktion von Pflanzen ein. Seit einigen Jahren berät er die Brüder Stefan und Achim Fleischle, die in Baden-Württemberg tropische Grünpflanzen züchten. In ihrem Gartenbaubetrieb setzen sie inzwischen Nützlinge statt Pestizide ein, verzichten auf synthetische Dünger und suchen sich Partner*innen in Mittelamerika, die bereit sind auf Chemie zu verzichten. „Das funktioniert aber nur, wenn der Handel und die Verbraucher auch mitziehen“, meint Bongartz.

Schon in ihrer Kindheit hat Marei Karge das Orchideenfieber gepackt. Die 42-jährige ist Gärtnerin in vierter Generation. Sie findet, gerade Orchideenzüchter*innen haben eine besondere Verantwortung für den Artenschutz. „Schließlich haben wir Europäer im 19. Jahrhundert die Pflanzen auf fernen Kontinenten geplündert“. Marei Karge möchte deshalb die Heimat der Orchideen, die durch Abholzung bedrohten Regenwälder, schützen. In Borneo unterstützt sie ein einzigartiges Projekt. Sie begleitet ein Team vor Ort, das zerstörte Wälder wieder aufforstet und hilft selber mit beim setzen junger Pflanzen. Kahlschläge und Palmölplantagen bedrohen die über 1000 Orchideenarten, die hier heimisch sind. Aber die Aufforstung soll auch den Lebensraum der gefährdeten Borneo-Orang-Utans sichern und den Klimawandel aufhalten. Denn Bäume sind wichtige CO2 Speicher. Außerdem will Marei Karge Kontakte zu einem staatlichen Orchideenlabor knüpfen. Könnte man nicht gemeinsam eine nachhaltige Orchideenzucht aufbauen?

„Warum denkt bei Zimmerpflanzen eigentlich niemand an Plastikmüll“, fragen sich die beiden jungen Unternehmer Ozan Durukan und Thomas Gardeia aus Oberfranken. Schließlich fallen beim Kauf von Pflanzen gigantische Mengen an Plastiktöpfen an.
Um das zu ändern, haben sie einen kompostierbaren Topf aus der Naturfaser Hanf entwickelt. Einziger Wermutstropfen ist der höhere Preis. Aber Umweltschutz gibt es eben nicht zum Nulltarif.

Petra Kelly – Der rätselhafte Tod einer Friedensikone

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Sie waren die Galionsfiguren der Friedensbewegung und der Grünen, sie waren DAS Politikerpaar der Achtzigerjahre: Petra Kelly und Gert Bastian. Sie wirkten unzertrennlich – bis beide 1992 erschossen in ihrem Bonner Reihenhaus gefunden werden, erst Wochen nach ihrem Tod.

Fridays for Future, der weltweite Klimadiskurs, Annalena Baerbock als designierte Außenministerin – alles ist mit einem unsichtbaren Band verbunden mit einer Frau, die als Grüne, Feministin, Anti-Atom- und Friedensaktivistin genau dafür in den 1980er Jahren den Grundstein legte, die weltweit berühmt wurde und so tragisch endete: Petra Kelly. In ihrem Geiste lassen sich all diese Entwicklungen sehen und umso virulenter wird die Frage: Wer war diese Frau und wie konnte es zu dem frühen Tod der gerade einmal 44-jährigen Visionärin kommen?

Katastrophenschutz – Wie gut sind wir vorbereitet?

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Unwetter, Corona, Ukraine Krieg – die Schockwellen treffen uns in immer kürzerer Folge. Wie können wir uns auf das Unvorhersehbare vorbereiten? Und wie hilft uns die Wissenschaft dabei?

Hochwasser, Versorgungsengpässe und Krieg in Europa – in den letzten Jahren bestimmen sie zunehmend unsere Realität. Welche Erkenntnisse liefert die Forschung dazu: wie müssen wir auf die veränderte Gefährdungslage reagieren?

Von Winston Churchill stammt der Ausspruch, keine Krise ungenutzt verstreichen zu lassen. Denn so verheerend und schrecklich Ahrtalhochwasser, Pandemie oder Waffengewalt in Europa sind. Wir sollten daraus lernen. Denn jede Notlage ist auch ein unfreiwilliges Großexperiment für die Wissenschaft. Und birgt das Potential, zumindest in der nächsten Krise, Leben retten zu können.

Die Wissenhochzwei Dokumentation „Wenn die Katastrophe kommt. Wie gut ist Deutschland vorbereitet?“ geht der Frage nach, was Wissenschaftler*innen und Entscheider*innen in den letzten Jahren gelernt haben, und wie widerstandsfähig unsere Gesellschaft mittlerweile ist.

Kaminer Inside: Documenta 15

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Der Schriftsteller Wladimir Kaminer ist nach Kassel gereist, um auf dieser politisierten “documenta fifteen” zu fragen: “Was und wo ist eigentlich die Kunst?”

An 32 Ausstellungsorten, über die ganze Stadt verteilt, werden noch bis zum 25. September 2022 Millionen von Besucherinnen und Besuchern entdecken können, was die Ausstellungsmacher der 15. documenta als Gegenwartskunst präsentieren. Mehrfach hat Wladimir Kaminer Kassel und die Weltkunstschau besucht und sich im Gespräch mit Profis der Szene einem gänzlich neuen, sehr politisch geprägtem Kunstbegriff angenähert.

Erstmals hat ein indonesisches Künstlerkollektiv in Kassel die künstlerische Leitung übernommen: Ruangrupa entwickelt für die “documenta fifteen” ein radikal neues Konzept, angelehnt an das indonesische “lumbung”, eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert wird. Es geht um die Idee des Teilens von Ressourcen zum Wohle aller. Mit Farid Rakun, einem der Ruangrupa-Künstler, spricht Wladimir Kaminer über Sinn und Zweck: “Kunst ist Leben. Und ‘lumbung’ ist eine Lebensweise. Wir wollen Gemeinschaft und Nachhaltigkeit in den Vordergrund bringen.”

Doch statt die Gemeinschaft zu feiern, provozierte die “documenta fifteen” gleich zu Beginn einen handfesten Skandal. Auf einem prominent platzierten Banner des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi wurden antisemitische Darstellungen entdeckt. Bereits im Vorfeld waren antisemitische Anschuldigungen gegen Ruangrupa laut geworden. Die Künstler und Kollektive haben sich entschuldigt und die Vorwürfe von sich gewiesen, doch welche Konsequenzen der Antisemitismus-Eklat nach sich ziehen wird, ist noch unklar.

Fest steht: Der Skandal überschattet die gesamte Kunstausstellung, bei der es ausgerechnet um Dialog und Miteinander gehen sollte, und die politischer ist als all ihre Vorgänger. “Worum geht es hier eigentlich, um Politik oder Kunst?” fragt Wladimir Kaminer.

Die Stadt der Pyramiden Caral – Wiege der Andenkultur

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In einer lebensfeindlichen Felsenwüste im heutigen Peru liegt die älteste Stadt Amerikas: Caral. Vor 5000 Jahren blüht hier eine lebendige Zivilisation mit regem Handelsaustausch, ausgeklügeltem Erdbebenschutz und Bewässerungssystemen, die das Überleben sichern. Caral erfüllt dabei anscheinend viele moderne Wunschvorstellungen: keine Waffen, keine Mauern und die Gleichstellung von Mann und Frau.

Die 70er – Jahrzehnt der Gegensätze

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Die 70er Jahre sind eine Zeit des Aufbruchs und der Krisen. Die neue Ostpolitik von Kanzler Willy Brandt zielt auf „Wandel durch Annäherung“ ab. Trotz Protesten innerhalb der westdeutschen Bevölkerung nimmt die Regierung die diplomatischen Beziehungen zur DDR wieder auf. Der Kalte Krieg soll durch eine Phase der friedlichen Koexistenz abgelöst werden. Für seine neue Ostpolitik wird der SPD-Politiker mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Dem Visionär Willy Brandt folgt der bekennende „Realpolitiker“ Helmut Schmidt ins Kanzleramt. Der Hamburger Politiker steht vor großen Herausforderungen: Eine Anschlagsserie der Roten Armee Fraktion erschüttert die Bundesrepublik und stellt die Demokratie auf die Probe. Die Ölkrise führt zur Rezession und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Angst vor den Gefahren der Atomenergie lassen in Deutschland neue Bürgerbewegungen entstehen.
Der Soundtrack der Zeit ist abwechslungsreich: An der Spitze der deutschen Charts treffen Schlagerstar Roy Black und die Rocker von Led Zeppelin aufeinander. Die schwedische Band ABBA gewinnt den Grand Prix. Auch Diskomusik und Glamrock erobern die deutschen Dancefloors. Flower Power dominiert die Modewelt: psychedelische Prints treffen auf knallige Farben, Schlaghosen auf Miniröcke.

Die 70er – Teil 1: 1970 – 1971 – Hippie-Style und Hitparade
Die 70er – Teil 2: 1972 – 1973 – Fahrverbot und Frauenpower
Die 70er – Teil 3: 1974 – 1976 – Weltmeister und Discofieber
Die 70er – Teil 4: 1977 – 1979 – Deutscher Herbst und kalter Winter

Bonifatius – Mönch und Prediger

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Bonifatius ist immer noch ein Star unter den Missionaren. Bis heute wird er als Apostel der Deutschen verehrt. Dabei ist Bonifatius’ Geschichte keine deutsche, sondern eine europäische. Als Wynfreth wird er im Südwesten Englands geboren. Nach einer glanzvollen Klosterkarriere verlässt der Mönch in der Mitte des Lebens sein Heimatland und pilgert nach Rom. Jahrelang zieht er durch Hessen, Bayern, Thüringen und andere Teile des Frankenreiches. Er gründet Klöster, wird Bischof von Mainz und später auch von Utrecht und im hohen Alter in Friesland ermordet.

Bei seiner Mission setzt er auf symbolische Akte: etwa die Fällung der Donar-Eiche, ein dem germanischen Gott Donar geweihter Baum. Dass sich der heidnische Gott nicht auf der Stelle rächt für eine solche Freveltat, beeindruckt die Einheimischen tief. Die Überlegenheit des christlichen Gottes hat Bonifatius damit jedem eindrucksvoll vor Augen geführt.

Zahlreiche Jünger versammelt der leidenschaftliche Prediger um sich. Darunter auch Frauen. Besonders eng ist er der Nonne Lioba verbunden. Seine später heiliggesprochene Verwandte ernennt er zur Äbtissin und macht sie zu seiner Gefährtin. Mit seinen Anhängern gründet Bonifatius neue Bistümer und reorganisiert bestehende. Doch seine wahre Leidenschaft bleibt die Mission der Heiden. Obwohl er prestigeträchtige Ämter und Bischofshüte sammelt, zieht es ihn immer wieder hinaus. Hochbetagt versucht er um 754, auch die Friesen vom Evangelium zu überzeugen. Die Antwort ist blutig: er wird brutal erschlagen. Als Märtyrer sollte er in die Kirchengeschichte eingehen.

Macht und Armut – Die Mönche von Cluny

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Die Erneuerung des Christentums – nichts weniger schrieben sich die Gründer der Abtei Cluny auf ihre Fahnen. Vor mehr als 1.000 Jahren streben sie danach, das Ideal klösterlichen Lebens in Abgeschiedenheit und Frömmigkeit wiederzubeleben. Denn die Klöster dieser Epoche waren verweltlicht, die Sitten verlottert. Doch was als innere Erneuerung aus dem Geist des Glaubens heraus gedacht war, nahm bald einen allzu menschlichen Verlauf.

Im frommen Mittelalter ist der Blick der Menschen auf das Leben nach dem Tod gerichtet. Die Furcht vor dem Höllenrost ist groß.

Und hier bieten die Cluniazensischen Mönche einen guten Handel an: sie beten für die Seelen der Gläubigen und bewahren sie so vor ewigen Höllenqualen. Gegen reiche Schenkungen versteht sich. Denn diese Gebete kann sich nur leisten, wer eben die Tage mit der Mehrung seines Reichtums verbringt. Geld gegen Seelenheil – dieses Wirtschaftsmodell macht die Abtei Cluny unglaublich reich.

Doch das ist nur eine Seite der Medaille: ihre dennoch spirituelle Haltung macht die Cluniazenser im gesamten Abendland berühmt. Viele Klöster schließen sich der Reformbewegung an, durch die auch die Romanische Baukunst in Europa verbreitet wird. Die ersten Äbte von Cluny, die lange regieren, haben Gewicht in den großen Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen geistlicher und weltlicher Macht.

Mit ihrem Reichtum errichten die Mönche in Cluny die damals größte Kirche der Christenheit. Doch bald tritt mit den Zisterziensern ein neuer Orden auf. Die Schenkungen werden spärlicher, das Geld geht aus. Ein langsamer Niedergang setzt ein.

Gehen – Wundermittel für Körper und Seele

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„Raus aus der Komfortzone, rein ins Gehen“. Fitnesspapst Ingo Froböse hätte gern einen Dackel für jede*n auf Rezept, um Schritte zu sammeln. Zügiges Gehen ist ein Multitalent für die Gesundheit: Es erhöht den Sauerstoffumsatz im Körper, trainiert das Herz, stärkt die Gefäße, baut Muskeln auf, versorgt die Gelenke. Auch das Gehirn profitiert. Forscher*innen haben herausgefunden, dass Mäuse in Bewegung im Hippocampus lebenslang neue Gehirnzellen bilden. Die Vermutung: Der Mensch kann mit Bewegung seinen Reservetank im Gehirn auffüllen. Zum motorischen Ablauf des Gehens benötigt der Körper kaum Köpfchen. Der gibt nur die Initialzündung, den Rest erledigt das Rückenmark. Kein Wunder, dass nicht nur Spaziergangsforscher*innen das Gehen nutzen, um auf neue Ideen zu kommen. Gehen schärfe das Bewusstsein. Tatsächlich steigert Bewegung die Leistungsfähigkeit des Gehirns und sorgt für gute Stimmung. Beim Gehen werden Glückshormone ausgeschüttet, die den Alltagsstress wegpusten. Gehen ist längst Therapieform bei psychischen Krankheiten. Doch in den Städten wird es für Fußgänger*innen immer schwieriger, sich einen Weg zu bahnen. In Leipzig will man dem entgegenwirken und plant ein grünes Kleinod hoch über den Dächern der dicht bebauten Stadt.

plan b: Vielfalt leben – Schluss mit Vorurteilen

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Ob Du ein bunter Vogel bist, dunkelbraune Haut hast oder im Rollstuhl sitzt: Wer heraussticht, stößt auf viele Hindernisse und Vorurteile. Doch die sind nicht unüberwindlich.

Flüchtende aus der Ukraine werden mit offenen Armen empfangen. Wohlwollend Menschen zu akzeptieren, die uns fremd sind – das geht! Wie gelingt es mit anderen gesellschaftlichen Minderheiten? Wie wächst Toleranz? Schulen, Medien, ganze Orte und Länder machen es vor.

„Unsere kulturelle, religiöse und sprachliche Vielfalt ist Kanadas Stärke“ sagt Premier Justin Trudeau. In dem Land, in dem über 20 Prozent der Bevölkerung im Ausland geboren wurden, werden Geflüchtete “Neuankömmlinge“ genannt und ihr Potenzial betont. Sie gelten als Bereicherung, nicht als Belastung. Das schafft Vertrauen und Chancen. Etwa für Familie Hadhad, die in Syrien ausgebombt wurde. Sie bewarb sich aus einem Flüchtlingscamp im Libanon bei 19 Ländern um Aufnahme, auch in Deutschland. Keines wollte sie, bis auf Kanada. In kürzester Zeit gründet die syrische Chocolatiers-Familie in ihrem neuen Heimatstädtchen Antigonish eine neue Schokoladenfirma. Sie nennt ihre Marke “Peace by Chocolate“ – Ausdruck ihrer Mission: Schokoladenstück für Schokoladenstück gesellschaftlichen Frieden zu stärken – für Vielfalt, gegen Ausgrenzung. Ein guter Zweck, den zu fördern sich lohnt.

Veuve Noire trägt ein Pailletten-Top und farbenfrohes Make-up. Die Dragqueen von der Reeperbahn besucht Neuntklässler*innen der Gemeinschaftsschule in Neumünster. Als homosexueller Mann, der sich gerne als Frau zurechtmacht, stellt sich Veuve ihren Fragen. ”Wenn Du mal pinkeln musst, gehst Du auf die Männer- oder Frauentoilette?” will eine Schülerin wissen. ”Da, wo mehr los ist” antwortet Henrik Schmidt alias „Veuve Noir“. Früher wurde sie oft gemobbt, gemieden und geschlagen, weil sie ist, wie sie ist. Heute setzt sie sich dafür ein, dass andere nicht das gleiche erleben müssen. Sie ist Botschafterin des Projektes ”Olivia macht Schule”, initiiert von Olivia Jones, Deutschlands berühmtester Dragqueen. Die Initiative will Vorurteilen zuvorkommen und sie gar nicht erst entstehen lassen.

Die beiden Wiener Models Baldrich und Billy passen nicht in Standardmaße. Sie sind cool, kreativ – und Rollstuhlfahrer. Damit gehören sie zu den Millionen von Menschen, die von der Mainstream-Modeindustrie so gut wie ignoriert werden. Doch Kleider machen Leute, bestimmen mit, wie man in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Deswegen hat Josefine Thom das Modelabel MOB gegründet. Das steht für Mode ohne Barrieren, Mode für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Motto: „Was praktisch ist, muss auch schön sein.“ Ihre Modelle zeichnen sich durch klug mitgedachte Details wie Magnetverschlüsse aus. „Weil sich damit Jacken leichter öffnen und schließen lassen, bedeutet dies deutlich mehr Selbstbestimmung und weniger Assistenz. Und damit eine große Erleichterung”, sagt Josefine Thom. Mode ist mehr ist als nur Kleidung. Sie ist essenziell für die Teilhabe in einer Gesellschaft. Auch Baldrich und Billy wollen mit Mode ihre Persönlichkeit in den Vordergrund stellen und nicht ihre Einschränkungen.