Reeperbahn nebenan – 24 Stunden Talstraße

Rotlicht, Schwulenbars und Kultkneipen, Einzelhandel, Imbiss und Cafés liegen Seite an Seite, besucht von Menschen unterschiedlichster Altersstufen, Nationalitäten, Lebenseinstellungen und sozialer Schichten. Udo Lütje, bürgernaher Beamter von der Davidwache, kennt sie alle in der Talstraße, dem Lieblingsort seines Reviers. Bei Peggy in der alteingesessenen Kneipe Utspann, in der sich Jung und Alt, Transen, Schwule und anderes Publikum mischen, erfährt er immer, was in der Straße los ist. Catrin Emmrich, Tierheilpraktikerin von gegenüber, behandelt Peggies Hund Sheila und kann sich keinen schöneren Wohnort vorstellen. Kiosk-Besitzer Gökcan Durucan, über dessen Laden früher Domenica wohnte, erlebt täglich das raue aber herzliche St. Pauli, in dem Unterschiede wie Tag und Nacht für Gemeinsamkeit sorgen. Dennis Trotzke genießt die gelassene Stimmung der heterogenen Straße und legt zu späterer Stunde, wenn sich Tages- und Nachtgesicht verweben, in der Wunderbar auf – als Drag Queen Valery Pearl.

Deutsche Dynastien – Die Ottos

Werner Otto hatte gerade eine Firmenpleite hinter sich, als er mit drei Mitarbeitern 1949 den Neuanfang mit einem Versandhandel wagt. Sein erster Katalog ist handgebunden, und die Kunden können zwischen 28 Paar Schuhen wählen. Innerhalb von 10 Jahren steigt „Otto“ von der kleinen „Hinterhof-Firma“ zu einem der führenden deutschen Versandhändler auf. Heute ist „Otto“ ein internationaler Konzern mit Milliardenumsätzen, als Onlinehändler für Fashion und Lifestyle ist das Unternehmen weltweit die Nummer eins. Die Familie gehört zu den reichsten der Welt, doch nur selten stehen die Ottos im Zentrum der Öffentlichkeit, selbst als Sponsoren und Mäzene bleiben sie meist im Hintergrund. Wer sind die Menschen hinter dem Firmennamen? Während zwei Söhne als Konzernlenker eingestiegen sind, haben die drei anderen ihre Profession in Kunst und Medien gefunden und die wenigsten wissen, dass auch sie zu den „Ottos“ gehören. „Die Ottos“ – eine Familiengeschichte ohne Hass und Intrigen; eine Erfolgsgeschichte aus dem Nachkriegsdeutschland.

Hot Spot

„HOT SPOT“ nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Wissenschaft und lässt uns staunen über die unterschiedlichsten Themen aus den Bereichen Medizin, Energie, Technik, Sport, Natur, Raumfahrt oder Automobile. „HOT SPOT“ zeigt Trends auf, die unser Leben zukünftig prägen werden. Außergewöhnliche meratechniken und emotionale Geschichten zeigen ein buntes Bild der deutschen Forschungslandschaft. „HOT SPOT“ ist eine internationale Kooperation und wird auf dem arabischen Sender Al Arabiya ausgestrahlt. Produziert wird das Wissenschaftsmagazin in deutscher, englischer und arabischer Sprache.

Der Fall Eichmann

Eichmann, der ehemalige Leiter des sog. „Judenreferats“ im Reichssicherheitshauptamt, einer der wichtigsten Organisatoren des Massenmords an den europäischen Juden, war nach dem Krieg mit Hilfe eines Netzwerks von Gesinnungsgenossen in Argentinien untergetaucht. 1960 spürte ihn der Mossad dort auf und entführte ihn nach Israel, wo ihm ein Jahr später der Prozess gemacht wurde. Während Verwandte und Gesinnungsgenossen seine Verteidigung organisierten, war die deutsche Regierung und mit ihr der Bundesnachrichtendienst peinlich darauf bedacht, nicht mit Eichmann und den Verbrechen der Nazis in Verbindung gebracht zu werden. Zu viele „Schreibtischtäter“, darunter Adenauers rechte Hand Hans Globke, waren wieder in Amt und Würden. Die Ankündigung der Zeitungen, Eichmann werde seine Mittäter verraten, erhöhte den Druck. In der Folge ließ Adenauer bei Ben Gurion vorfühlen, welche Gegenleistungen Israel erwarte, um Nachkriegsdeutschland aus dem Verfahren herauszuhalten. Kredite, die den Israelis schon zugesagt waren, wurden als Druckmittel vorläufig eingefroren. Die israelische Regierung lenkte schließlich ein und wies den Generalstaatsanwalt an, die Bundesrepublik im Prozess außen vor zu lassen. Avner Less, der Eichmanns Lügen nach wochenlangem Verhör durchschaut hatte, wurde vom Verfahren abgezogen. In seinen bislang unveröffentlichten Tagebüchern beschreibt er die wochenlange Auseinandersetzung mit dem Täter. Zusammen mit den Tonbandaufnahmen des Verhörs zeichnen sie ein spannendes Psychogramm des NS-Verbrechers. Daneben zeigt der Film von Ute Bönnen und Gerald Endres erstmals, wer die Fäden im Hintergrund zog und was wirklich hinter den Kulissen in Israel und Deutschland geschah.

Norddeutsche Dynastien III

Bahlsen – Kekse vom laufenden Band Der Leibniz Butterkeks hat schon Generationen von Kindern begleitet. Seit fast 120 Jahren produziert die Familie Bahlsen in Hannover Kekse und Kuchen, ist Marktführer im deutschen Süßgebäckmarkt. Hermann Bahlsen ist jung, gut ausgebildet und hat ein kleines Kapital. Seine Geschäftsidee: Mit Cakes – dem englischem Teegebäck – will er 1889 in Deutschland groß rauskommen. Der Durchbruch gelingt ihm mit seinem Leibniz Butterkeks. Das erste Fließband in Europa läuft in seiner „Cakes Fabrik“ in Hannover. -Bahlsen ein Pionier, der Trends setzt. Otto – Mit dem Katalog zum Erfolg Mit dem Versand von Schuhen in den 50iger Jahren hat es begonnen, heute zählt die Familie Otto zu den reichsten Deutschen. Aus dem Startup ist ein Weltkonzern geworden, das Kerngeschäft ist damals wie heute der Versandhandel. Werner Otto hat gerade eine Firmenpleite hinter sich, als er mit drei Mitarbeitern 1949 den Neuanfang mit einem Versandhandel wagt. Sein erster Katalog ist handgebunden, und die Kunden können zwischen 28 Paar Schuhen wählen. Innerhalb von 10 Jahren steigt „Otto“ von der kleinen „Hinterhof-Firma“ zu einem der führenden deutschen Versandhändler auf. Heute ist „Otto“ der zweitgrößte Internethändler der Welt. Darboven – Ein Leben für den Kaffee Kaum ein Firmenchef ist mit seinem Produkt so verbunden wie Albert Darboven mit seinem Idee Kaffee. Die Vorzüge des Magenfreundlichen“ preist er in Werbespots gern auch persönlich an. Vor 150 Jahren ist der junge Kaufmann Johann Joachim Darboven in Hamburg der erste, der seinen gerösteten Kaffee in Tüten abpackt. – Ein einträgliches Geschäft, bis heute.

5 Tage mit Jonathan Franzen

Der Film geht auf die Suche nach dem Geheimnis des grandiosen Erfolgs des Literaturstars Jonathan Franzen. Er zeigt ihn in seinem Studio in New York, wo er über 10 Jahre an dem weltweiten Bestseller „Freiheit“ geschrieben hat. Der Zuschauer erlebt Franzen in seinem Alltag während einer Promotion Tour in Denver, Los Angeles und Sacramento sowie in der Wildnis, zwei Stunden von Los Angeles entfernt, wo er in der Morgendämmerung vor dem abendlichen Live-Auftritt in einer TV-Show Vögel beobachtet. Sein deutscher Verleger, seine amerikanische Agentin und Freunde des Literaturstars sprechen über ihre Beziehung zu dem Weltautor und dessen Millionenauflagen auf dem internationalen Buchmarkt.

ZDFzoom – Die heimlichen Strippenzieher

Doch wie gehen Lobbyisten vor? Wie beeinflussen sie die Politik? Wie setzen sie ihre Interessen durch? Und wie erfolgreich sind sie? Zoom-Reporter Henno Osberghaus und Anna Grün haben sich auf Spurensuche begeben und exklusive Einblick in eine Welt bekommen, die sonst im Verborgenen bleibt. Lobbyisten lassen sich nicht gerne in die Karten gucken, das gefährdet ihr Geschäftsmodell. Unseren Reportern ist es gelungen, gleich mehrere Lobbyisten bei ihrer Arbeit zu begleiten. Helmuth Prinz etwa, Chef des Floristenverbandes, der gegen eine Mehrwertsteuer-Erhöhung kämpft. Oder Karl Jurka, Vollprofi und „alter Hase“, der seine Dienste jedem zur Verfügung stellt, der das notwendige Kleingeld mitbringt – und offen dazu steht. Die Reporter sind dabei, wenn sie sich mit Abgeordneten treffen, Kontakte knüpfen und Insiderinformationen aus erster Hand sammeln. Sie führen uns an exklusive Orte wie den China-Club, Treffpunkt von Lobbyisten und Abgeordneten, der Normalsterblichen verschlossen ist.

Die Schraubenmutter von St. Pauli

Was bitte sind Senkköpfe und Krampen? Und wozu dienen Federringe, Volo-Haken oder Filzgleiter? Wer zum ersten Mal in das Eisenwarengeschäft Ferd. Schüllenbach in St. Pauli kommt, mag sich verloren fühlen. Bis unter die Decke gefüllt sind die Regale und Schränke mit unzähligen Schächtelchen, handbeschrifteten Schubladen, Haushaltswaren und Schließanlagen. Bei genauerem Hinschauen verbirgt sich hinter dem Irrgarten aber eine wahre Fundgrube, durch die Aenne und Clemens Flagge, die den traditionellen Kultladen in fünfter Generation führen, ihre Kunden gerne lotsen. „Wir verkaufen nach wie vor alles einzeln und bieten alte Ersatzteile und fachliche Beratung, auch um uns die Konkurrenz durch Baumärkte vom Hals zu halten“, sagt Aenne Flagge, Inhaberin des Geschäfts. Matriarchalisch thront sie in ihrem Kassenhäuschen mitten im Laden und herrscht voller Leidenschaft über den Betrieb und die Abrechnung, während ihr Mann Clemens und die drei Mitarbeiter für die meist vage Beschreibung der Kundenprobleme die maßgeschneiderte Lösung finden – garniert mit einem passenden Spruch.

Durchschaut? Das Rätsel der Gesichter

Der Psychologe Dr. Paul Ekman, San Francisco, steht im Ruf, jeden Ausdruck und jede Geste durchschauen zu können. Sein Wissen inspirierte internationale Geheimdienste ebenso wie Hollywood. Es lieferte den Plot für die erfolgreiche Krimiserie „Lie To Me“, in deren Mittelpunkt sein fiktives Alter Ego steht: Dr. Cal Lightman, der beste menschliche Lügendetektor der Welt. Die Dokumentation porträtiert den wahren Wissenschaftler und dechiffriert den Code unserer Gesichter.Paul Ekman erforscht das Rätsel der Mimik seit mehr als 40 Jahren. Er gelang ihm, jeden einzelnen Muskel in seinem Gesicht gezielt zu bewegen. So schuf er in jahrelanger Arbeit einen „Atlas der Gefühle“ mit mehr als 10.000 Ausdrücken. Ekmans größte Entdeckung sind die sogenannten Mikroausdrücke, die für Bruchteile von Sekunden in unseren Gesichtern aufblitzen und ein Indiz für Lügen sind –„undichte Stellen“, durch die unsere wahren Gefühle hindurch sickern. Diese Mikroexpressionen entgehen der normalen Wahrnehmung. Doch laut Ekman kann jeder lernen, sie zu lesen. US-Sicherheitsbeamte und Verhörspezialisten werden nach seiner Methode geschult. Seine Vision seit 9/11 ist es, potentielle Attentäter noch vor der Tat identifizieren zu können. Nur 50 von 10.000 Personen, die Ekman getestet hat, verfügen über das Talent, Mikroausdrücke ohne jedes Training erkennen zu können. Im Film begegnen wir einem dieser „Truth Wizards“, dem Ex-Geheimagenten Paul Kelly, der als Personenschützer des Secret Service im Weißen Haus tätig war. Einen bewegenden Einblick in das andere Extrem erlaubt ein Autist in Berlin: Rainer Döhle. Er fühlt sich unter Menschen „wie auf einem anderen Planeten gelandet“. Das liegt daran, dass er Gesichter nicht identifizieren und Emotionen nicht aus der Mimik herauslesen kann. Wie sieht die Zukunft der Lügenerkennung und des „Gedankenlesens“ aus? Prof. John-Dylan Haynes blickt seinen Testpersonen direkt ins Gehirn, wenn er wissen will, ob sie die Wahrheit sagen. Der Neurowissenschaftler kann aus dem Muster der Hirnaktivität herauslesen, ob ein Mensch einen Ort schon einmal gesehen hat oder nicht. Mit dieser futuristischen Methode der Tatortwiedererkennung könnten potentielle Mörder, Einbrecher oder Attentäter überführt werden. Wie wäre es, wenn eines Tages jeder jeden durchschauen könnte?