Wissen, was man kauft – Mehr Transparenz für Kunden

Was wir täglich kaufen, hat oft einen langen Weg hinter sich. Wer es wie hergestellt hat – und unter welchen Bedingungen -, erfahren wir selten. Verbraucher*innen fragen jetzt genauer nach.

Um die Herkunft der Rohstoffe oder die Arbeitsbedingungen vor Ort haben sich Unternehmen selten geschert. Hauptsache, der Gewinn stimmt. Doch das wandelt sich gerade. Einige Pioniere machen sich auf den Weg, um für mehr Transparenz, Fairness und Verantwortung zu kämpfen.

Bei Quijote Kaffee in Hamburg darf jede*r alles wissen. Firmengründer Andreas Felsen bezieht das gleiche Gehalt wie seine Mitarbeiter*innen – und das kann auf der Website eingesehen werden. Dort steht auch, woher ganz genau welche Kaffee-Bohnen stammen. Aufklärung gibt es auch bei den Löhnen vor Ort, dem Transport, der Lagerung und Verpackung. „Transparenz ist für uns wichtig, um den Fokus auf die Leute zu richten, die die wirkliche Arbeit machen‘, sagt Felsen. „Für die Qualität des Kaffees sind nicht wir als Kaffeeröster*innen verantwortlich, sondern die Bauern und Bäuerinnen, die den Kaffee anbauen. Und es ist wichtig, das Augenmerk auf sie zu lenken.“

Denn wer mit eigenen Augen sieht, wie viel Arbeit in einem Produkt steckt, wird eher bereit sein, höhere Preise für faire Ware zu zahlen. Textilhersteller Ralf Hellmann produziert Bett- und Tischwäsche für Hotels, Krankenhäuser und Restaurants. Er lädt seine Kund*innen deshalb nach Indien ein – in die Orte, wo die Baumwolle angebaut und geerntet wird. Rolf Slickers reist mit. „Das ist für mich eine besondere Erfahrung, an den absoluten Anfang der Lieferkette zu kommen.“ Wird diese Erfahrung bei dem Geschäftsmann etwas verändern?

Antoni Hauptmann begibt sich auf die Reise zum Ursprung einer Fischfrikadelle. Auf einem Fischtrawler will er protokollieren, wo und wie der Fisch gefangen und weiterverarbeitet wird – und so kontrollierbar machen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Dazu nutzt er die „Blockchain“-Technologie, die eine fälschungssichere Rückverfolgung ermöglichen soll. Hauptmanns Wunsch: Ein wirklich nachhaltiger Fischfang – durch Transparenz. „Der Fisch mit der Seriennummer“, sagt er, „das ist das, was interessant ist.“

Kaffeeröster Andreas Felsen hat Großes im Sinn: „Ich möchte mit meiner Idee die Kaffee-Branche überzeugen und langfristig umkrempeln.“ Deshalb versucht er unermüdlich, andere Kaffee-Hersteller*innen zu mehr Transparenz zu bewegen. Und der engagierte Idealist wird tatsächlich gehört. Sogar ein Branchenriese wie Tchibo will sich dem Trend nicht verschließen – und nichts verbergen. Verbraucher*innen fordern Durchblick, und den bekommen sie.

37°: Die Reifeprüfung – Erwachsen werden in schwierigen Zeiten

Erwachsen werden ist immer kompliziert, aber wie schwierig ist es Abitur zu machen während einer Pandemie? Die Corona-Krise ist eine Zäsur, die eine Generation prägt. Es gibt jetzt das Leben vor Corona und danach.

Die Zeit des Abiturs ist an sich ein emotionaler Ausnahmezustand, Angst und Unsicherheit gehören dazu. Dafür soll nach den Prüfungen die große Freiheit kommen – der beste Sommer des Lebens. Stattdessen kam in diesem Jahr Corona.

Zoe ist 18 Jahre alt und besucht die Hamburger Klosterschule. Anfang März waren in Hamburg Ferien und Zoe im Skiurlaub. Danach sollten die Abiturient*innen ihren letzten Schultag haben, die Motto-Woche feiern und dann ab Mitte April ihre Prüfungen absolvieren. Doch wegen der Pandemie kam alles anders: Auf die Ferien folgte die Schulschließung, im Anschluss eine Debatte, ob und wie das Abitur stattfinden könnte. Zwei Hamburger Abiturient*innen starten eine Online-Petition und fordern ein Durchschnittsabitur: Die Noten der letzten zwei Jahre sollen den Abi-Schnitt bilden, ganz ohne Prüfungen. „Ich will kein Abitur ohne Prüfung. Wahrscheinlich heißt es sonst für immer, wir haben das Corona-Abitur, und das ist gar kein richtiges. Ich kann mich schon immer gut selbst organisieren, aber mich belastet die ganze Situation, nicht zu wissen, was passiert, nicht planen zu können für die Zeit danach“, so Zoe. Der Notendruck ist groß: Zoe will Jura studieren, am liebsten in Berlin. Dazu muss sie einen Numerus Clausus von 1,5 schaffen. Aber erstmal wollte sie im Sommer ihre erste große Reise antreten, monatelang durch Asien reisen. Jetzt liegen alle ihre Pläne auf Eis.

„Ich habe Angst, vor allem um meine Familie und vorerkrankte Freunde. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich vermisse meine Freunde, aber es macht mir Angst zu wissen, dass Millionen Menschen sterben könnten, wenn wir uns nicht an die Maßnahmen halten.“ Zoes beste Freundin Lucie (19) ist ein Einzelkind, seit Wochen hat sie ihre Freund*innen ausschließlich im Videochat gesehen. Lerngruppen dürfen nicht stattfinden, die Bibliotheken sind geschlossen, der Unterricht findet, wenn überhaupt, online statt. Lucie ist eine gute Schülerin, später will sie entweder Biologie studieren oder Kunst. „Es ist doch ein Lebensabschnitt, zwölf Jahre lang haben wir auf unseren Abschluss hingearbeitet und uns auf die Zeit danach gefreut. Und jetzt kann ich mich noch nicht mal an meinen letzten Schultag erinnern oder mein Abi so richtig  feiern. Gerade war ich noch eine ganz normale Schülerin und jetzt bin ich plötzlich erwachsen.“ Lucie und Zoe planen im Sommer nach Berlin zu ziehen und sind auf der Suche nach einer gemeinsamen WG. Vielleicht macht Lucie dort ein freiwilliges ökologisches Jahr, Auslandsaufenthalte sind wohl ohnehin kaum möglich. „Ich habe Angst davor, dass unser Leben nie mehr normal wird, so wie vorher. Es gibt so viele Themen, mit denen unsere Generation umgehen muss, von Klimawandel, über Genderfragen bis Rassismus. Und jetzt auch noch Corona.“

Für Owen und Quinten (20) aus Zoes Jahrgangsstufe am Gymnasium ist die Zeit der Kontaktsperre ein bisschen weniger einsam: Das ist der Vorteil, wenn man zusammen mit seinem Zwilling Abitur macht. Sie lernen zusammen, unterstützen sich gegenseitig. Nach dem Abi-Ball wollten die passionierten Gamer ein paar Wochen Familienurlaub in Korea machen, das fällt flach. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass uns die Pandemie auch Chancen bietet als Gesellschaft und zeigt, wozu wir gemeinsam in der Lage sind. Das finde ich viel wichtiger, als die Tatsache, dass ich vielleicht erst nicht in Urlaub fliegen kann oder erst später anfangen kann zu studieren“, meint Quinten. Eigentlich möchte Quinten ab September Games Management in Wedel studieren – ob das in Zeiten der Pandemie klappt? Owen benötigt für sein geplantes BWL-Studium einen guten Abschluss, aber mit Mathematik hat er im Home Schooling extrem zu kämpfen: „Das Abitur wird die größte Herausforderung meines Lebens. Und die Pandemie macht es für viele schwieriger, weil die Konzentration fehlt, wir Unterricht verpasst haben und man einfach schlechter lernen kann. Und das hat Auswirkungen auf unsere Zukunft.“

37 Grad begleitet vier junge Menschen beim Erwachsen werden in der Corona-Krise und zeigt, wie sich die Pandemie auf ihre Leben auswirkt. Wir erleben sie im Ausnahmezustand zuhause in ihren Familien, während der Prüfungen und dokumentieren, was danach in ihrem Leben passiert.

Als der Tesafilm in den Norden kam – Von Glibbermännern und Fischaugen

Die Geschichte des Klebestreifens begann mit einer Panne. In der
Hamburger Apotheke von Paul Beiersdorf sollte ein selbstklebender Wundverband
entwickelt werden. Doch das Pflaster klebte so stark, dass es sich nicht mehr
von der Haut lösen ließ. Eigentlich ein Misserfolg. Doch Beiersdorf war clever:
der Klebestreifen wurde einfach anders verarbeitet. Nicht mehr Patienten
sollten das Pflaster kaufen, sondern Fahrradfahrer: Das Wunderding eignete sich
hervorragend dazu, kaputte Reifen zu flicken.

Was die Wenigsten wissen: Heute verdient Tesa das meiste Geld
nicht mehr mit Klebeprodukten für Privatkunden, sondern mit der Industrie.
Dabei profitiert die Firma von einem weltweiten Trend. Durch den Einsatz von
Plastik – auch bei der Herstellung von Autoteilen und Smartphones – wird immer
mehr geklebt und immer weniger verschweißt oder verschraubt.

5000 Mitarbeiter weltweit arbeiten für Tesa mit Firmenzentrale in
Norderstedt bei Hamburg. Jahresumsatz: 1,3 Milliarden Euro.

Wie es zu dieser Erfolgsstory kam, mit welchen Schwierigkeiten der
Konzern zu kämpfen hat, der jeder Jahr neue Produkte auf den Markt bringen
muss, um im Wettbewerb der Klebeindustrie zu überstehen, zeigt die
NDR-Dokumentation “ Als der Tesafilm
in den Norden kam „.

Filmemacher Manfred Uhlig verfolgt mit seinem Team eine Reihe von
Tesa-Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern bei ihrem Streben nach immer
perfekteren Klebestreifen: Lisa Ardente und Deniz Akin forschen an einem
Kleber, der die Innenausstattung von Autos zusammenhalten soll. Außendienstler
Matheus Zelasny will bei der Meyer-Werft für Tesa einen Fuß in die Tür kriegen:
Bei der Lackierung von Maschinenteilen für Kreuzfahrtschiffe soll demnächst
Tesa und nicht mehr das Konkurrenzprodukt Rohre abkleben. Und im Tesa-Zweigwerk
Offenburg tüftelt Produktoptimierer Bernd Zapf am „klassischen“ Tesafilm für
den Schreibtisch, der beim Abrollen keine Geräusche macht. Dabei hat er vor
allem mit zwei technischen Problemen zu kämpfen: „Glibbermännern“ und
„Fischaugen“. Glibbermänner – das sind kleine Gelpartikel in der
Klebemasse und „Fischaugen“ kleine Lufteinschlüsse im fertigen Film.
Die Suche nach dem perfekten Tesafilm ist ein niemals endendes Geschäft.

Die heilende Kraft der Bewegung – Bei Rücken, Herzleiden und Krebs

Wir alle wünschen uns ein Wundermittel, das unsere großen Leiden wie Rückenschmerzen, Herzkrankheiten oder sogar Krebs heilen kann. Vielleicht gibt es das bereits und es ist alltäglicher als gedacht. Es kostet nichts, ist frei von künstlichen Zusatzstoffen: Bewegung. Es zeichnet sich ab, dass wir vor einem Wendepunkt in der medizinischen Forschung stehen. betrifft begleitet ein halbes Jahr lang drei Menschen mit unterschiedlichen Krankheiten, die das Experiment wagen: Kann Bewegung im Kampf gegen ihre Leiden helfen, oder sogar heilend wirken?   

Brigitte Weishaupt leidet seit sieben Jahren an Rückenschmerzen. Die 56jährige hat eine wahre Odyssee hinter sich – jeder Arzt stellte eine andere Diagnose. Nichts hilft. Jetzt reist sie nach Sigmaringen. Dort erwartet sie ein Experten-Team mit einem ungewöhnlichen Ansatz: Vielleicht ist nicht die Wirbelsäule schuld an Brigittes permanenten Schmerzen, sondern das Bindegewebe, ihre Faszien. Und kann ihr dann eine gezielte Bewegungstherapie helfen? Davon sind die Mediziner überzeugt. Für Brigitte, die eigentlich in Holland lebt, ist Sigmaringen die letzte Hoffnung. Wenn sie ihr hier nicht helfen können, das hat sie ihrem Mann zu Hause versprochen, dann lässt sie sich operieren. Wird sich ihre Hoffnung erfüllen und kann sie durch gezielte Bewegung doch noch eine Rücken-Operation vermeiden?   

Halide Krasniqi ist Mitte vierzig und Mutter von zwei Kindern. Vor kurzem bekam sie die Diagnose Brustkrebs. Sie wird am Nationalen Tumor Centrum in Heidelberg behandelt. Ein halbes Jahr Chemotherapie steht ihr bevor, erst dann soll der Rest-Tumor operiert werden. Halide hat sich bei einer besonderen Bewegungs-Studie angemeldet, die in Heidelberg von Sportmedizinern angeboten wird:  Bewegung soll nicht nur dabei helfen, die Nebenwirkungen der gefürchteten Chemo zu besiegen:  „Wenn wir mit unserer Forschung zeigen könnten, dass Bewegung einen unmittelbaren Effekt für die Heilung von Krebs hätte, dann wäre das eine Sensation“ , sagt die Bewegungs-Forscherin Karen Steindorf.  Halide hat sich fest vorgenommen, trotz der Chemo regelmäßig zu trainieren. Sie hofft, dass die Bewegung ihr hilft, den Krebs zu besiegen.   

Siegfried Rheinwald hat eine lebensbedrohliche Herzerkrankung. Insgesamt sechs Stents hat er schon bekommen. Der letzte Herzinfarkt liegt erst zwei Jahre zurück. Heute hat er einen Termin in einer Münchener Praxis für Herzkranke, um einen Test zu machen, wie belastbar er ist. „Bewegung kann man verschreiben wie Medizin“, sagt die Kardiologin Allessandra Boscheri und empfiehlt dem 74jährigen ein spezielles Ausdauer- und Intervalltraining. Gar nicht so leicht für Siegfried Rheinwald – denn eigentlich ist er ein Sportmuffel. Doch weil er im Sommer unbedingt bei einer Bergwanderung speziell für Herzkranke mitmachen will, nimmt er sich vor, täglich zu trainieren.  

In dieser Langzeitbeobachtung begleiten wir drei Menschen mit unterschiedlichen Krankheiten. Mit ihnen wollen wir herausfinden: Kann regelmäßige Bewegung ihre Leiden lindern, oder kann Bewegung sogar bei der Heilung helfen?

Zugekiest und zugeschottert

Wie Deutschlands Gärten versteinern

Es ist ein Trend, der Gartenliebhaber zum Gruseln bringt und Naturschützern Sorgen bereitet: Seit einigen Jahren verzichten immer mehr Menschen in ihren Vorgärten auf Büsche, Rasen und Blumen. Stattdessen sollen Schotterflächen aus Marmor, Basalt, Granit, Quarz oder Gletscherkies die Visitenkarte des Hauses pflegeleicht gestalten, mit Steinen gefüllte Drahtmauern ersetzen Hecken. Eine ökologische Katastrophe, so sind Naturschützer überzeugt. Schottergärten nehmen den heimischen Insekten den Lebensraum und sind schlecht fürs Mikroklima. Und nicht nur das: In der heimischen Bevölkerung trifft der zunehmende Abbau der Bruchsteine und Flusskiesel auf immer mehr Widerstand.

Wir begleiten einen Hausbesitzer bei Auswahl und Anlage seines Schottergartens. Worin sieht er die Vorteile? Was antwortet er den Kritikern? Wie wird er von den Händlern beraten? Wir sprechen u.a. mit Insekten- und Umweltforschern und besuchen den Biologen Ulf Soltau, Erfinder der Facebook-Seite „Gärten des Grauens“.

Können Tiere Menschen heilen?

Es gibt Hunde, die Menschen vor drohenden Gefahren warnen und so Leben retten können – bei Unterzuckerung durch Diabetes etwa, epileptischen Anfällen, Herzattacken und Schwindelanfällen. Tiere sind aber auch gute Co-Therapeuten für die Arbeit mit Kindern und Erwachsenen – als emotionale Türöffner für Gespräche, als natürliches Anti-Stress-Mittel, als Lehrer für soziale Kompetenzen. 45min erzählt, wie Tiere den Menschen unterstützen, aber auch welche negativen Folgen der große Boom auf Assistenzhunde und tiergestützte Arbeit mit sich bringt, weil es keine bundesweit geltenden gesetzlichen Qualitätsstandards für die Ausbildung gibt.

Wir begleiten die kleine Bulldogge Barney und ihren Besitzer Mathis Dorn bei der Ausbildung zum Diabetiker-Warnhund. Und sehen wie Caissa Engelke und die Hirtenhündin Fidelia zum Team zusammenwachsen. Caissa leidet an der seltenen Krankheit Morbus Menière.

plan b: Bis zum letzten Krümel

Rezepte gegen Brotverschwendung

Brot ist der Deutschen liebstes Lebensmittel. Über 3000 Sorten – immer schön frisch! Doch es wird zu viel des Guten produziert. Jährlich landen 1,7 Millionen Tonnen Brot und Backwaren im Müll. Dabei geht es nicht nur um weggeworfene Lebensmittel, sondern auch um die Umwelt. Das Ackerland, das nur für die Tonne bewirtschaftet wird, ist größer als Mallorca. Bauern, Bäcker und Brotliebhaber suchen nach neuen Rezepten für altes Brot und gegen Verschwendung.

ZDF Zoom: Streit um die Impfpflicht

Die Impfpflicht soll kommen, per Gesetz: Ab März 2020 sollen Kinder nur noch in die Kita gehen dürfen, wenn sie gegen Masern geimpft sind. Nicht-geimpften Schulkindern drohen hohe Bußgelder.

Weltweit steigen die Maserninfektionen. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor Impfverweigerern. Um Masern auszurotten, müssten 95% der Bevölkerung geimpft werden. Doch der Impfzwang ist umstritten. Impfgegner und verunsicherte Eltern wollen das Gesetz verhindern. ZDFzoom-Autor Johan von Mirbach sucht nach Antworten auf die Frage: Impfpflicht – ja oder nein?

Die Masern-Impfung ist wichtig. Doch ist deshalb eine Impfpflicht richtig? Auch viele Impfbefürworter wollen keinen Zwang. Es zähle das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Praktiker wie der Arzt Stephan Nolte befürchten eine Spaltung der Gesellschaft und Verhaltensforscherin Cornelia Betsch stellte fest, dass bei einer Impfpflicht gegen Masern andere Impfungen zu kurz kommen. ZDFzoom trifft Kritiker des neuen Impfgesetzes und konfrontiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit den Argumenten der Gegner.

Einsatz Hamburg Hafen – Im Visier des Zolls

„Einsatz Hamburg Hafen – Im Visier des Zolls“ begleitet die Zollbeamten am Hamburger Hafen in ihrem täglichen Kampf gegen Drogen-, Waffenschmuggel und die Einführung von Produktfälschungen. Die dritte lokale Eigenproduktion von National Geographic in Deutschland zeigt eindrucksvoll die effizienten Methoden des deutschen Zolls am Hamburger Hafen. Vom Seebegleitschutz bis zur modernsten Containerprüfanlage der Welt gewährt der Film exklusive Einblicke in die Arbeit des effektivsten Zollamts in Deutschland. National Geographic präsentiert das 45-minütige One-Off „Einsatz Hamburg Hafen – Im Visier des Zolls“ am 29. Juni um 21.00 Uhr.

Plattgemacht. Ein Stadtteil verschwindet

Suhl-Nord, einst modernes Plattenbauviertel in Thüringen, heute geprägt von Abwanderung und Überalterung. Der Leerstand breitet sich wie ein Virus aus. Das Wohngebiet wird abgerissen.

Nach der Wende ging es bergab. Suhl-Nord: Von 14 000 Bewohnern sind nur noch 3650 übrig. Sanierung lohnt nicht, Platte für Platte wird nun abgerissen. Die Bewohner werden umgesiedelt. Was bedeutet es für sie, ihr Zuhause zu verlieren?

Suhl liegt etwa 70 Kilometer südlich von Erfurt. In den 1960er und 1970er Jahren wurde aus dem kleinen Städtchen eine DDR-Vorzeigestadt. Suhl wuchs auf 56 000 Einwohner an. Neue Industrien wurden angesiedelt, der Bedarf an Wohnraum nahm rasant zu. So entstanden ganze moderne Plattenbau-Viertel, auch Suhl-Nord.

Doch nach der Wende begann der Wandel. Die volkseigenen Betriebe schlossen, Arbeitsplätze gingen verloren, die Jungen zogen weg. Der demografische Wandel, der in ganz Deutschland zu verzeichnen ist, macht sich hier mit voller Härte bemerkbar. 40,2 Prozent der Einwohner sind heute über 60 Jahre, der höchste Wert im Vergleich aller kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland. Diese Entwicklung soll sich ändern: In Suhl will man die Schrumpfung als Chance sehen. Die Strategie der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaften heißt: Abriss, bevor sich der Leerstand im Wohngebiet Suhl-Nord ausbreitet. Doch was bedeutet das für die Bewohner, die seit Jahrzehnten in ihrer „Platte“ leben? „37°“ hat ein Jahr lang drei Protagonisten begleitet, die noch in Suhl-Nord leben.