Heimat ist…Op´n Dörp – Otersen, ein Paradies an der Aller

Ein kleines Paradies mitten in Niedersachsen – Otersen. Wie eine Perlenkette ziehen sich sieben prachtvolle Höfe mit eigenem See durch das Dorf. Die Vorgärten sind bestens in Schuss und Nachbarschaftshilfe wird ganz groß geschrieben. Auch den Klönschnack im Dorfladen und über den Gartenzaun gibt es noch. Der Sportverein zählt fast so viele Mitglieder wie Otersen Einwohner, im Kindergarten werden die Kleinsten quasi nebenan betreut und bei den letzten Bauern im Dorf erleben sie Kälbchen, Heidschnucken- und Katzen-Babies und genießen Früchte direkt vom Feld. Ein Dorf wie im Bilderbuch, so scheint es. Doch das war nicht immer so. Als vor zehn Jahren der Dorfladen schloss, drohte Otersen ein Geisterdorf zu werden. Ein Dorf ohne Laden, da waren sich alle einig, hat keine Zukunft. Mehr als 130 Bürger legten Geld zusammen, packten mit an und bauten ihren neuen Dorfladen. Gleich nebenan entstand ein Café. Einmal in Fahrt gekommen, setzten die Oterser auch die nächste Idee um. Otersen liegt am Aller-Radweg. Eine Fähre musste her – solarbetrieben natürlich. Gesagt – getan! Nun schippern von Mai bis Oktober Radfahrer ins Dorf. Den „Otsern“ – wie sie sich nennen – geht es nicht allein um den Erhalt des Dorfladens. Die Dorfgemeinschaft und der Wille, etwas für die Zukunft ihrer Heimat zu tun, sind hier spürbar.

 

37° – Mama, warum hast du das getan? Wenn ein Mord die Kindheit zerstört

Die verzweifelte Tat der Mutter und der Tod des Vaters prägen das Leben von Janine (23) und Jennifer (21) bis heute. Immer wieder fragen sie sich: „Warum musste das passieren?“ Mehr noch: „Was genau ist damals passiert?“ Die ersten Jahre verbringen die Mädchen gemeinsam im Kinderheim, dann werden sie getrennt. Jennifer kommt mit fünf Jahren zu einer Pflegefamilie. Janine bleibt im Heim und wird später in eine andere Familie gegeben. Sie ist rebellisch, mit elf beginnt sie zu rauchen, probiert Drogen. Jennifer ist weniger auffällig. Die Schwestern verlieren sich beinahe aus den Augen. Erst seit drei Jahren sehen sie sich wieder regelmäßig. Auch nach der Haft der Mutter gibt es kein gemeinsames Familienleben. Jennifer hat sie erst ein einziges Mal gesehen. Janine hingegen hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit ihrer Mutter getroffen. Das letzte Treffen endete in einem Eklat. Und über die Tat möchte die Mutter nicht mit ihnen reden. Was genau ist am 12. Juli 1996 passiert – und warum? „Ich finde, wir haben ein Recht darauf. Wir sind durch die Tat traumatisiert und müssen damit leben. Wenn wir alles wüssten, könnten wir damit vielleicht abschließen“, sagt Janine. Der Film begleitet Janine und Jennifer auf der Suche nach Antworten.

Adnan Maral – Für Fortgeschrittene

Mit einer ihm eigenen positiven Grundhaltung hat es Adnan Maral vom armen türkischen Migrantenkind zum anerkannten Schauspieler und Schriftsteller geschafft. Er ist in Ostanatolien geboren, in Frankfurt aufgewachsen und jetzt in Bayern zu Hause. Mit seiner Schweizer Frau Franziska und den drei Kindern lebt er in einem alten Bauernhaus am Ammersee. Adnan Maral fühlt sich als Deutscher, ist aber stolz auf seine türkischen Wurzeln. Jahrelang hat der Schauspieler dafür gekämpft, mit allem anerkannt zu werden, was ihn ausmacht. Seine gute Laune, hat er dabei nie verloren. Ganz im Gegenteil: Sein positiver Blick auf die Welt hat ihn alle Hindernisse überwinden lassen. „Ich habe mich nie abhängig gemacht von den Neins.“ Er hat sogar ein Buch geschrieben und sich darin mit seinem Deutschsein – seinem Lebensthema – auseinandergesetzt. Nach dem großen Erfolg als Metin Öztürk mit „Türkisch für Anfänger“ darf er jetzt erstmals auch deutsche Charaktere im Fernsehen verkörpern.

Terra X – Rätsel Mensch

Als einzigen Lebewesen ist es uns Menschen gelungen, die ganze Erde zu besiedeln, Sprache und Schrift zu entwickeln und uns weltweit zu vernetzen. Was sind unsere evolutionären Wurzeln und wie bestimmen sie noch heute unser Verhalten? Erstmals begleitet ein TV-Team den preisgekrönten Fotografen Jimmy Nelson auf seinen abenteuerlichen Expeditionen zu den letzten ursprünglich lebenden Stämmen der Erde. Mit Spielszenen tauchen die Filme in die Geschichte des Evolutionsbiologen Charles Darwin ein. Er erkannte, dass Affen und Menschen einen gemeinsamen Vorfahren haben. Was uns mit unseren nächsten Verwandten verbindet und was uns von ihnen unterscheidet, ergründen Leipziger Entwicklungspsychologen. Sie vergleichen das Verhalten von Schimpansen und Kindern und entdecken die Natur des Menschen in seiner Fähigkeit zu Empathie und Kooperation. Mit faszinierenden Experimenten enthüllen Psychologen die Mechanismen der Partnerwahl und wie die Liebe in die Welt kam. Der Körpersprachenexperte und „Gedankenleser“ Thorsten Havener entschlüsselt die Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation.

Stalins Tochter

Das Leben von Stalins Tochter ist Zeugnis für ein aufregendes Jahrhundert. Im Schatten des großen Diktators. Der Film zeigt die schrecklichen Geschehnisse des Stalinismus aus der Sicht eines jungen Mädchens, der Tochter des Täters. Durch die Flucht einer Frau auf der Suche nach Freiheit wird der Kampf der Systeme in der Zeit des kalten Krieges erzählt. Was bedeutet es, als Tochter einer der größten und grausamsten Diktatoren der Geschichte zu leben? Das turbulente Leben von Svetlana Allilujewa wird dank Zeitzeugen, Historikern, exklusivem Archivmaterial und Neudrehs wieder lebendig. Auf überraschend, bewegende und unterhaltsame Weise gelingt ein einzigartiger Blick auf die Geschichte in Russland und Amerika.

Mythos Dresden – Der lange Schatten einer Bombennacht

70 Jahre nach der Bombennacht des Februar 1945 versucht die Dokumentation im Gespräch mit Zeitzeugen, Historikern und Archäologen Antworten zu geben. Warum wurde ausgerechnet die weltberühmte Barockstadt wenige Wochen vor Kriegsende zum Ziel eines so verheerenden alliierten Luftschlags? Welchen militärischen und politischen Nutzen versprachen sich Briten und Amerikaner von der Vernichtung der Dresdner Altstadt? Wie war die sächsische Großstadt auf den Angriff vorbereitet und wie die Dresdner selbst? Warum konnte sich gerade Dresdens Name in das kollektive Gedächtnis einbrennen und zum Synonym für den Bombenkrieg der Alliierten werden?

Das geheime Leben unserer Hunde

Mindestens 15.000 Jahre alt ist die Beziehung zwischen Hunden und Menschen. Ausreichend Zeit für beide, um zusammen zu wachsen. Kein Wunder, dass alle Hundebesitzer schwören, sie hätten einen ganz besonderen Draht zu ihrem Vierbeiner. Aber wie genau kennen wir unseren Hund? Verstehen wir tatsächlich, was in ihm vor sich geht? Haben Hunde wirklich einen besonderen Sinn für unsere Gefühle? Liegt es an der engen Bindung zum Menschen, wenn manche Hunde nicht alleine bleiben können oder vermissen sie nur ihre Artgenossen? Zwei Erzählstränge ziehen sich durch die Dokumentation. Page kommt neu in ihre Familie und erobert sich ihre Welt. Wir sehen, wie der kleine Welpe allmählich riechen, schmecken und hören lernt und sich in den Dienst seines Herrchens und Frauchens stellt. Ein halbes Jahr lang begleiten wir den kleinen Hund und seine Familie. Und wir folgen Monty, der partout nicht alleine sein kann und seine Besitzer in die Verzweiflung treibt. Er zerfetzt Kissen und Möbel, sobald Herrchen und Frauchen das Haus verlassen. Kann er lernen, ohne seinen Menschen auszukommen? Mit Hilfe spezieller Kameratechniken (Super High-Speed-Aufnahmen, GoPro Überwachungsbildern, Gimbal-Kamerasystem etc.) kommen wir den Hunden auf Augenhöhe nahe und zeigen sie aus einer ganz besonderen Perspektive.

Geprügelte Kinder – Ich hatte nur Angst, dass es wieder Schläge gibt

Tilman trifft während der Dreharbeiten seine Schwester Barbara, die sich nur allzu gut an die unbarmherzigen elterlichen Maßnahmen erinnert. Helgas Eltern und Verwandte waren überzeugte Nationalsozialisten. Ihr Onkel, der schon in der SS sein Unwesen getrieben hatte und Anfang der 50er Jahre wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde, schlug sie oft. Die Mutter schlug ihre Tochter mit der Handkante in den Nacken, wenn sie nicht „brav“ war. Die Demütigungen sitzen Helga noch heute in den Knochen – nicht nur im übertragenen Sinne: Täglich muss sie Schmerztabletten nehmen. Als Helga ihre Kinder bekam, schwor sie: „Dich schlag ich nie“. Auch in der Schule gehörten Schläge dazu. Erst 1973 verbot der Gesetzgeber die körperliche Bestrafung in allen öffentlichen Einrichtungen und im Jahr 2000 entschied der Bundestag nach langer Debatte, dass Kinder auch zu Hause ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben.

Zoff um den gelben Sack

Die Recyclingquoten stagnieren seit Jahren, gleichzeitig verbucht die Verpackungsindustrie Rekordumsätze. Der Müll hat sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Die Umwelt spielt dabei kaum noch eine Rolle. Dabei zielte der 1991 eingeführte Grüne Punkt auf Müllvermeidung und Verwertung. Eine geschlossene Kreislaufwirtschaft war das Ziel – ganz ohne Müll. Die Bilanz ist ernüchternd: 617 Kilogramm Abfall pro Jahr wirft jeder von uns durchschnittlich immer noch weg. Nur Zypern übertrifft Deutschland im europäischen Vergleich. Absurd sind oftmals schon die Sammelvorschriften. Denn auch Gleiches muss getrennt werden. Der Plastikkleiderbügel landet im Restmüll, der Joghurtbecher aus Kunststoff als Verpackungsabfall im Gelben Sack. Noch absurder die Ergebnisse: Nur ein Drittel des mühsam Sortierten wird tatsächlich wiederverwertet, der Rest wandert zumeist als Brennstoff in Kraftwerke.

Leben in der Sperrzone – Sparnberg in der DDR

Sparnberg hinter der Mauer. Von der Transitautobahn konnte man das kleine Dorf in einer Saaleschleife sehen, bevor man die Grenze überschritt. Doch nicht nur Westler konnten nie nach Sparnberg reisen. Das Dorf am Grenzfluss war auch zur DDR hin abgeriegelt. DDR-Bürger kamen nur mit einem Passierschein hinein, der Wochen vorher beantragt werden musste – und oft wurde der Schein nicht bewilligt. Nicht mal bei Liebenden machte man eine Ausnahme. Sparnberg sollte verschwinden. Doch von Rudolphstein am gegenüberliegenden Saalehang konnte man direkt nach Sparnberg hineinsehen. Verstohlen winkte man sich zu, sahen sich Verwandte über den Zaun wieder, und die Kapelle des einen Dorfs spielte auch mal so, dass man im anderen Dorf verstand: Das war ein Gruß.